Leserbrief „In bräsiger Routine Dingen ihren unguten Lauf lassen“

Wuppertal · Betr.: Sanierung der Loher Brücke, Rundschau vom 2. März 2024

 Die Loher Brücke.

Die Loher Brücke.

Foto: Christoph Petersen

Ihr Artikel über die Sperrung der Loher Brücke hat mich sehr erstaunt. Sie schreiben also mit Datum vom 2. März dort von einem „möglicherweise einsturzgefährdeten“ Haus in der Schönebecker Straße. Gemeint ist wohl die Immobilie, zu der die Gebäude Nr. 55 und 57 gehören, über die die Stadt mit Datum vom 8. Februar eine Pressemitteilung veröffentlichte, in der es unter anderem heißt: „Ziel ist, auch mit Blick auf die schwierige Verkehrslage, so schnell wie möglich eine Lösung zu finden.“

Nun sind also mehr als drei Wochen seit diesem Zeitpunkt vergangen und es scheint noch nicht einmal klar zu sein, ob die Gebäude tatsächlich einsturzgefährdet sind. Wie aber will man eine Lösung finden, wenn noch nicht einmal die zugrunde liegenden Fakten geklärt sind?

Dass sich die Fragen rund um das Haus an der Schönebecker Straße mit dem Eigentümer bald klären lassen, sollte man gerade bei einer sogenannten Problem-Immobilie nun wahrlich nicht erwarten. Dass Verkehrsdezernent Frank Meyer daher den April eher nicht als Startzeitpunkt für die Arbeiten an der Loher Brücke sieht, ist sicherlich eine realistische Einschätzung, interessiert die Wuppertaler Bürger aber weit weniger als die Aussage, ob er für diesen Fall den berühmten Plan B in der Hinterhand hält, wie er die sich dann kumulierenden Restaurierungs-, Verkehrs- und Finanzierungsprobleme in den Griff bekommen kann oder ob er wie in Wuppertal gewohnt in bräsiger Routine den Dingen ihren unguten Lauf zu lassen gedenkt.

Seine Einlassung, dass der Eigentümer der Immobilie die Verantwortung für diese trägt, ist übrigens eine Binsenweisheit und wirkt, als solle hier eine erste Verteidigungslinie der Verwaltung aufgebaut werden.

„So schnell wie möglich“? Man würde so gerne überdurchschnittliches Engagement und zumindest einen Hauch von Kreativität im Bemühen der Verwaltung bemerken.

Ludger Zengerling

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