Leser Qualitativ haarsträubend

Betr.: Lichtermarkt Elberfeld, offener Brief an Oberbürgermeister Andreas Mucke

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

in Wuppertal hält der Fortschritt Einzug. Mit einem neuen zukunftsweisenden Döppersberg erfährt die Elberfelder Innenstadt neue Attraktivität und Anziehungskraft und viele Neuerungen werden noch folgen.

Auf dem Elberfelder Weihnachtsmarkt ist die Zeit allerdings leider komplett stehengeblieben. Seit über 20 Jahren sehen wir die gleichen roten Buden, leider nicht mal mit den gleichen Inhalten, denn diese sind über die Jahre immer schlechter geworden, qualitativ hochwertige Standbetreiber finden ihren Weg schon lange nicht mehr nach Elberfeld.

Deswegen haben die IG1 und ich 2015 als damaliger Veranstalter des Weihnachtsmarktes einen neuen Betreiber verpflichtet, mit einem komplett neuen Konzept für die Elberfelder Innenstadt, mit einer Eislaufbahn für den Neumarkt, mit einer komplett neuen Weihnachtsbeleuchtung für die Elberfelder Innenstadt. Greifen sollte dieses Konzept jetzt im Winter 2017. Unser Konzept wurde von der Stadt Wuppertal abgelehnt.

Als Begründung wurde mal eine EU-Ausschreibung genannt, dann wieder sollte eine Markt GmbH gegründet werden. Dann wieder lief die Zeit davon und man hat eine Auslobung beschlossen. Jetzt sollen externe Dienstleister — was das auch immer sein mag — den Weihnachtsmarkt gestalten. Zwei Jahre ist nichts passiert.

Aktuell sehen wir einen Weihnachtsmarkt, der diese Bezeichnung nicht mal ansatzweise verdient. Die Stände sind teilweise qualitativ und inhaltlich haarsträubend, ohne jegliche Weihnachtsdekoration, dazu werden uns Regenwassertanks(!!) als weihnachtliche Lichtwürfel verkauft.

Glaubt man wirklich, auf diesem Weg Besucher aus dem Umland in die Stadt zu holen? Gerade auf die ist der Einzelhandel in der umsatzstärksten Zeit des Jahres angewiesen.

Sehr geehrter Herr Mucke, wir Elberfelder Einzelhändler halten hier in der Innenstadt an 365 Tagen die Fahne hoch. Wir haben das gemacht trotz drei Jahre gesperrter B7, gesperrtem Kiesbergtunnel, gesperrter A46, Abbau der Fußgänger brücke mit unsäglichem Verkehrschaos, abgesagtem verkaufsoffenem Sonntag. Wir sind immer noch da. Was wäre die City ohne uns?

Warum trauen Sie uns nicht zu, dass wir in unserer Innenstadt unseren Weihnachtsmarkt selbst gestalten, warum gestehen Sie uns noch nicht einmal ein Mitspracherecht zu?

Bitte sprechen Sie mit uns über die Zukunft des Elberfelder Weihnachtsmarktes.

Bitte tun Sie es nicht erst nächstes Jahr, bitte tun Sie es JETZT.

Thomas Pusinelli, Einzelhändler, Herzogstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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