Der Bergische Handballclub will, dass als Standort für die BHC-Arena der Piepersberg-West in Solingen herhalten soll. Hauptgrund: Man findet hier unbebautes Land vor, das spart Kosten. Die Solinger Politik betont hier starke wirtschaftliche Vorteile. Die massiven negativen Auswirkungen für die Fauna, die Landwirtschaft, die Anwohner auf Wuppertaler Seite, den Verkehr (für die Wuppertaler Straße und Roggenkamp in Solingen und den Westring in Wuppertal), werden klein geredet. Hauptsache bei jedem Heimspiel wird der Name Solingen erwähnt.
Der weitaus bessere Standort "Bergische Sonne", da hier bereits versiegelte Fläche vorhanden ist, liegt ja in Wuppertal und ist von daher für Solingen zu vernachlässigen.
Im Vorfeld der in Wuppertal zu treffenden politischen Entscheidung sollten die Mandatsträger den Fokus auf die einschneidenden und nachhaltig negativen Auswirkungen auf die Menschen des Quartiers — und hier vor allen Dingen der Kinder — richten.
Der BHC sagt, dass erst Hundert Veranstaltungen einen wirtschaftlichen Sinn für die Halle ergeben — das heißt, an jedem Wochenende zwei Veranstaltungen.
Der Verband "Pro Bahn" (die Interessenvertretung der Bahn- und Busfahrgäste) will bei Handballspielen 40 Großgelenkbusse über die Straße Höhe (30er-Zone, reines Wohngebiet) leiten, hinzu kommt der reguläre Linienverkehr, der Anlieger- und "Anlüger-"Verkehr. Bei Messen und Konzerten ist auch noch der Anlieferungsverkehr des Equipments zu beachten.
Der Zielverkehr zur Kindertagesstätte (125 Kinder) zur "Offenen Tür Höhe" und zu diversen Freizeitangeboten kommt aus den gegenüberliegenden Siedlungen. Das heißt, die Kinder müssen die Straße Höhe überqueren. Als Sicherungsmaßnahme wären die Spiel-und Freizeiteinrichtungen für den jeweiligen Zeitraum zu schließen, oder entsprechende Lotsen einzusetzen, um die Kinder vor den Freizeitaktivitäten der Erwachsenen und deren Begleiterscheinungen zu schützen. Erst vor einigen Jahren sind hier häufig Kinder angefahren worden — bis man eine 30er-Zone einrichtete.
Dass hier Ackerland für immer versiegelt, die Fauna und die Menschen durch Licht- und Luftverschmutzung, Lärm, Erhöhung des Verkehrsaufkommens und weitere Einengung des Lebensraumes erheblich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt werden, kann doch nur zu dem verantwortungsbewussten Ergebnis führen: "Ja" zur Lebensqualität und "Nein" zur Halle (Spaß, Zerstreuung, Vergnügen) und zur weiteren Bebauung an diesem Standort.
Macht Schluss mit dem Wachstumswahnsinn, und nehmt unseren Erdball ernst, zumindest im eigenen Verantwortungsbereich, denn genau da kann man Vernunft und Verantwortung walten lassen.
Paul Bunse, Höhe