Mithilfe beim Aufbau?!

Wuppertal ist stolz darauf, keine Zeltlager aufbauen zu müssen, um Flüchtlinge unterzubringen. Doch die Flut wird sich nicht aufhalten lassen, die Sorge um eine geeignete Unterkunft wird immer brisanter werden.

Siehe die erste umfunktionierte Turnhalle im Schulzentrum Süd. Nun appellieren Politiker aller Couleur an die Spontanität der Bürger, den Menschen aus anderen Ländern zu helfen. Meine Idee: Wuppertal hat so viel Wohnraum und auch Gewerbefläche leer stehen. Immobilien, die dem jeweiligen Inhaber keine Einnahmen bringen, die verkommen und ungenutzt stehen. Warum nicht eine Symbiose erschaffen? Wohn/Gewerberaum, so weit hergerichtet, um Flüchtlinge unterzubringen, die dann wiederum genau diese Immobilie pflegen, sanieren, renovieren. Ich rede hier nicht von umfangreichen Baumaßnahmen, die zum Nulltarif von armen Menschen aus Kriegsländern aufgebaut werden, sondern von einer Tätigkeit, von der beide Seiten profitieren könnten: Der Besitzer der Immobilie bekommt einen Mehrwert, den er sonst nicht erreichen würde. Die Flüchtlinge hätten einen Tagesinhalt. Noch einmal: Ich rede nicht davon, dass jeder Mensch, der in unsere Stadt kommt, auf einer Großbaustelle ackern soll. Aber diejenigen unter ihnen, die es wollen, können und möchten, hätten einen Tagesinhalt. Was ist schlimmer, als 24 Stunden täglich sinnlos zu verbringen?

Ist das fernab jeder deutschen Bürokratie umsetzbar?

Melina Jörgens, Dornröschenweg

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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