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Einsam steht der Pfahl

Einsam steht der Pfahl

Betr.: Meisterwerke der Stadtplanung, Verkehrskunstwerk auf dem Bahnhofsvorplatz Vohwinkel

Was will uns der Künstler damit sagen? Das ist keine einfache Frage!

Einsam steht er da — der Pfahl. Werk eines unbekannten Meisters und begnadeten Stadtplaners. Das Kunstwerk erinnert uns an die Vereinsamung des Menschen und gleichzeitig an die Vergänglichkeit. So wie der Pfahl immer mehr Schrammen bekommt und schon lange nicht mehr aufrecht steht, so bekommt der Mensch immer mehr Falten und geht im Alter gebeugt. Wir und der Pfahl altern, diese Aussage drängt uns das Kunstwerk förmlich auf. Von den ursprünglich frischen rot-weißen Streifen ist nicht mehr viel übrig. Auch die Schönheit des blinkenden Lackes oder das makellose Blech unzähliger Fahrzeuge sind durch den Pfahl bereits zerstört worden.

Eine Hommage an die eigene Vergänglichkeit. Einmal kurz unaufmerksam gewesen, schon hat das neue Auto eine Delle oder dicken Kratzer. Die Beschränktheit des menschlichen Geistes zeigt er auch auf. Gibt es andere Möglichkeiten, die Fahrer am Parken oder Fußgängerüberfahren zu hindern? Nein, sicher nicht der einsame Pfahl als Universallösung!

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So wie wir uns Fragen nach dem Sinn des Lebens stellen, so wird sich auch dieser Pfahl fragen: Was mache ich hier eigentlich? Die Frage ist beim Menschen individuell zu beantworten, bei diesem Kunstwerk liegt es auf der Hand: Die ortsansässigen Reparaturwerkstätten freuen sich.

Jörg Wiegelmann, Siegersbusch