Oberbarmen Ein Vierteljahrhundert Schwarzbach-Galerie

Wuppertal · Barbara Binner bot in 25 Jahren über 300 nationalen und internationalen Künstlern die Gelegenheit, ihre Werke in den Hallen einer ehemaligen Werkzeugmaschinenfabrik auszustellen.

 Barbara Binner inmitten ihrer Kunstwerke.

Barbara Binner inmitten ihrer Kunstwerke.

Foto: Simone Bahrmann

Die Galerie befindet sich in einem ehemaligen Fabrikgebäude an der Schwarzbach 174, unter dem der gleichnamige Bach her fließt. Einst befand sich hier die Werkzeugmaschinenfabrik Wiersbowsky. Die Fabrik war der elterliche Betrieb von Barbara Binner, in dem sie selbst in der Buchhaltung mitarbeitete. Die Besucher waren von dem rustikalen Ambiente begeistert und sind es immer noch. Gern zeigt Barbara Binner die Räumlichkeiten, in denen sie auf 430 Quadratmetern reichlich Platz für Ausstellungen, Lesungen oder andere Veranstaltungen hat.

Am 18. September 1998 startete der Galerie-Betrieb mit einer Ausstellung der Spachtelbilder des in Düsseldorf heimischen niederländischen Künstlers Antoine Klinkhamer. 130 Ausstellungen hat Barbara Binner seitdem angeboten. Über 300 Künstler aus dem In- und Ausland gaben sich hier die Klinke in die Hand. 50 (auch ein Jubiläum) mit Handschriften befüllte Gästebücher erzählen zudem ihre ganz eigene Geschichte.

Barbara Binner.

Barbara Binner.

Foto: Simone Bahrmann

Ein Rundgang durch die ehemalige Werkzeugmaschinenfabrik hat seinen ganz eigenen Charme. Unter den Betondecken hängen noch Lastkräne an Schienen, die Dachfenster bringen viel Helligkeit in die Räume. Überall gibt es alte Türen aus Metall und interessante Relikte aus früheren Zeiten zu entdecken. Ein schwarz-weißes Porträt eines schmalen, bärtigen Mannes hängt in einem abgegriffenen Holzrahmen über einer Treppe. „Das ist mein Großvater“, beliebt Barbara Binner immer zu scherzen. Wer der Mann wirklich ist, bleibt ein Geheimnis. Aber er macht sich gut, dort an der nachgedunkelten Fabrikwand.

„Die Künstler, die bei mir an der Schwarzbach ausstellen, kommen aus der ganzen Welt.“ Jekaterinburg und Russland haben es Barbara Binner besonders angetan. In einem Glaskasten stehen einige typisch russische Souvenirs. Unter anderem eine Matruschka, mit Blumenmustern bemalte Teller und hübsche Schachteln. Barbara Binner und Albrecht Fischer von Mollard gehören daher auch zu den Gründungsmitgliedern des Freundeskreises Wuppertal-Jekaterinburg. Doch der derzeitige Krieg ließ sämtliche Aktivitäten zum Erliegen kommen, wie Binner bedauert.

 Der morbide Charme einer Werkzeugfabrik prägt die Ausstellungsräume.

Der morbide Charme einer Werkzeugfabrik prägt die Ausstellungsräume.

Foto: Simone Bahrmann

Die Ausstellung „Geschenkideen aus der Fabrik“ lief bis zum 23. Dezember. Vom 14. Januar bis 2. Februar geht es weiter mit „Shades of Loneliness“ des Stuttgarter Künstlers Ulrich Kälberer. Die ausgestellten Arbeiten zeigen neue zeitgenössische Kunst in Acryl und Gouache-Technik. Vergänglichkeit wird in den Arbeiten von Kälberer schon in der Sujet-Wahl von verfallenen Abbruchhäusern, verrotteten Industrielandschaften oder einsamen Regennächten deutlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort