Gesundheit Mit Maus, Teddy und Co. gegen die OP-Angst

Wuppertal · Kleine Patienten werden in der Wuppertaler St. Anna-Klinik mit Hilfe von Tablets vor der Narkose abgelenkt.

 Oberarzt Dr. Tim Koke und Chefarzt Dr. Christian Adam sind zufrieden mit dem Effekt der Tablets.

Oberarzt Dr. Tim Koke und Chefarzt Dr. Christian Adam sind zufrieden mit dem Effekt der Tablets.

Foto: St. Anna-Klinik

Wenn Kinder operiert werden müssen, so ist das nicht nur für sie selbst, sondern auch für ihre Eltern sehr aufregend und oft außerdem beängstigend. Die Umgebung ist fremd, die Menschen auch, es passiert etwas Ungewöhnliches und manche Kinder leiden auch vor dem Eingriff unter Schmerzen. Dazu kommt häufig noch der Trennungsschmerz, wenn die Eltern ihre Kinder für den Eingriff in die Hände der Ärzte und des Pflegepersonals geben müssen. Das Team der Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Schmerztherapie um Chefarzt Dr. Christian Adam möchte den Kindern die Aufregung nun durch den Einsatz von Tablets nehmen.

„Wir haben die Tablets seit einigen Wochen in der St. Anna-Klinik im Einsatz und sind bisher sehr zufrieden mit dem Effekt“, so Dr. Adam. Es wurden kindgerechte Spiele und Filme, wie „Die Sendung mit der Maus“, installiert. Die Kinder sind dadurch abgelenkt von dem Geschehen um sie herum. Die Tablets erhalten die kleinen Patienten beim Eintreffen im Aufwachraum und bevor ihnen schmerzfrei ein Venenzugang für die Narkose gelegt wird. Damit ihnen das Pieken nicht weh tut, werden schon vorab „Zauberpflaster“ mit einem örtlichen Betäubungsmittel auf die möglichen Punktionsstellen geklebt.

„Durch die Tablets sind die Kinder so sehr damit beschäftigt, was auf dem Bildschirm zu sehen ist, dass sie häufig von der Venenpunktion nichts mitbekommen. Die Kinder dürfen das Tablet behalten, bis sie eingeschlafen sind. Die kurze Trennung von den Eltern bemerken die Kinder häufig nicht“, erklärt der Chefarzt.

Natürlich dürfen die Kinder auch ihr Lieblingskuscheltier mit in den OP bringen. Häufig werden diese vorab noch mit Haube und Mundschutz ausstaffiert, denn auch so bauen sich nach der Erfahrung des Anästhesie-Teams Ängste ab. Nach dem Eingriff dürfen die Eltern selbstverständlich direkt zu ihrem Kind in den Aufwachraum und sind da, wenn es wach wird. Wenn die Kinder richtig wach sind, erhalten sie etwas zu trinken und Wassereis. Vor der Entlassung aus dem Aufwachraum erhalten sie noch eine Tapferkeitsurkunde für zu Hause.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort