Ausbildung in Wuppertal Drei GMW-Azubis erhalten unbefristete Verträge

Wuppertal · Die Tinte vom Stempel des Berufskollegs unter den vielen Einsern auf den Zeugnissen war noch nicht getrocknet und die Noten aus den Abschlussprüfungen lagen zum Teil noch gar nicht vor, da war für Claas Pfeiffer, Jana Ress und Marcel Weinert der unbefristete Arbeitsplatz schon in trockenen Tüchern. Alle drei Auszubildenden, die in der Zentralwerkstatt des Gebäudemanagements der Stadt Wuppertal (GMW) gelernt und 2025 ihre Prüfung gemacht haben, gehören seit Juli zum Stammpersonal.

Marcel Weinert, Jana Ress und Claas Pfeiffer (von li.) in der Heizungs- und Lüftungszentrale der Gesamtschule Barmen.

Foto: Stadt Wuppertal | GMW/Frank Buetz

Anders als für Claas Pfeiffer, den Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, bedeutete das für Jana Ress und Marcel Weinert, die beiden Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik, einen „härteren Schnitt“. Denn aus Sicherheitsgründen dürfen bestimmte Arbeiten mit Strom nicht von Auszubildenden wahrgenommen werden. Als Gesellen müssen Ress und Weinert nun selbst dafür Sorge tragen, sich nicht in Gefahr zu bringen.

Trotz der größeren Selbstständigkeit und Verantwortung fühlen sich aber alle durch die Ausbildung beim GMW auf die neuen Herausforderungen gut vorbereitet. Pfeiffer: „Ich hatte viel mehr Zeit, Dinge zu lernen, als mein Bruder, der in der freien Wirtschaft die gleiche Lehre gemacht hat.“ Der 23-Jährige schätzt zudem besonders, „dass die Anlagen, die das GMW betreut, viel größer sind und die Arbeit viel abwechslungsreicher ist als draußen“.

Jana Ress (33) bestätigt: „Ich hatte den anderen Lehrlingen in der Schule einiges voraus, zum Beispiel im Bereich Regelungstechnik.“ So konnte sie die üblicherweise dreieinhalb Jahre dauernde Ausbildung schon nach zwei Jahren beenden. „Die Stadt hat mich dabei sehr unterstützt, während andere Arbeitgeber ja oft genug Auszubildende als billige Arbeitskräfte betrachten.“

Marcel Weinert (33) ist ebenfalls älter als die meisten Auszubildenden. Sicherheit ist daher für ihn wichtig: „In meinem Freundeskreis gab es viele, die durch Corona um ihren Job bangen mussten. Ich hatte die ganze Zeit einen vernünftigen Arbeitsplatz. Und im Gegensatz zu meinem früheren Beruf habe ich jetzt Möglichkeiten, mich beruflich weiterzuentwickeln.“

Ralf Reuter, Leiter der GMW-Abteilung Betriebsmanagement, zu der die Zentralwerkstatt gehört, liefert dafür ein Beispiel: „Der Teamleiter von Jana Ress und Marcel Weinert hat bei uns gelernt, dann als Monteur gearbeitet und schließlich den Meister gemacht. Heute gehören Leute, die ihn damals ausgebildet haben, zu seinem Team.“

Dass Pfeiffer, Ress und Weinert nicht nur auf ein Jahr befristete Anschlussverträge, sondern unbefristete Stellen angeboten wurde, bezeichnet Reuter als „Belohnung für mich selbst“. Denn: „Wir brauchen dringend fähige, engagierte Menschen, die sich um die Gebäude dieser Stadt kümmern. Deshalb bilden wir auch aus.“ In der Regel stoßen in der GMW-Zentralwerkstatt pro Jahr zwei neue Auszubildende hinzu.