Einstellungswelle im Rathaus Wer will einen Job bei der Stadt?

Wuppertal · Die Stadt Wuppertal muss einstellen – und zwar im ganz großen Stil. 300 Posten sollen allein in diesem Jahr besetzt werden. Und das Portfolio sei so breit, dass laut Personaldezernent Stefan Kühn „sehr viele, die einen beruflichen Wechsel oder eine neue Perspektive anstreben, etwas finden müssten“.

 Herkulesaufgabe: Stadtdirektor Stefan Kühn muss bis 2030 die Hälfte seines Personals ersetzen.

Herkulesaufgabe: Stadtdirektor Stefan Kühn muss bis 2030 die Hälfte seines Personals ersetzen.

Foto: Stadt Wuppertal

Die Ursachen für den Schwund: Es sind die „Babyboomer“, die in Rente gehen. Junge Kolleginnen und Kollegen, die nicht wie ihre Vorgänger die Verbeamtung auf Lebenszeiten anstreben, sondern den Stadtbetrieb wieder verlassen. Es sind die Stellenstreichungen im Sparzwang von vor 15 Jahren und die großen, aktuellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt, die in den kommenden Jahren ein riesiges Personalloch aufmachen. Und die die Chance auf eine Anstellung bei der Stadtverwaltung, einem laut Stefan Kühn „sehr attraktiven Arbeitgeber“, extrem erhöhen.

Der Personaldezernent kennt die Zahlen. Bis zu 270 Kolleginnen und Kollegen werden in den kommenden Jahren jährlich den Stadtbetrieb verlassen. Konkret bedeutet das, dass gerechnet von Ende 2022 bis zum Jahr 2030 die Hälfte aller Beschäftigten ausscheiden wird.

Die dramatische Personalentwicklung führt dazu, dass allein in der ersten Einstellungswelle, die die Stadt nun startet, 300 Stellen ausgeschrieben werden. Das macht unter anderem auch ein Ratsbeschluss möglich, der im Rahmen des Haushaltsplanes 142 neue Stellen genehmigt hat. Und gesucht wird im klassischen Verwaltungsbereich genauso wie im technischen Dienst als Ingenieurin oder Architektin oder im sozialen Bereich und im IT-Sektor.

Um auf die offenen Stellen aufmerksam zu machen, schlägt die Stadt viele unterschiedliche Wege ein. Auf Social Media soll genauso wie auf Plakaten geworben werden. „Wir gehen auch zielgerichtet auf die Menschen zu“, erklärt Stefan Kühn. „Wir besuchen Schulen, Orte, an denen wir junge Leute treffen. Und wir sind zum Beispiel auch auf migrantische Vereine zugegangen, um das falsche Vorurteil, man bräuchte für einen Job bei der Stadtverwaltung eine deutsche Staatsangehörigkeit, zu widerlegen.“

Michael Telian als Leiter des Haupt- und Personalamtes sieht in der Gewinnung der neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine große Anstrengung, aber auch eine große Chance: „Unsere Stadtverwaltung hat viel zu bieten und ist ein attraktiver Arbeitgeber mit zahlreichen Aufstiegs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Wir freuen uns auf die Bewerbungen!“

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