BUGA und der Wuppertaler Westen Die Idee einer „Sonnborner Gartenkette“

Wuppertal · Die BUGA wäre mehr als ihre zwei Kernareale. Dass das Mega-Projekt neue Wege für die ganze Stadt erschließen würde, davon ist der Vorsitzende des Umweltausschusses Ulrich T. Christenn (Die Grünen) überzeugt – und möchte es beweisen. Wie sich die Idee einer „Sonnborner-Gartenkette“ umsetzen lassen würde, zeigen er und Ratskollegin Marta Ulusoy beim Spaziergang durch den Stadtteil.

  Marta Ulusoy (r.) und Ulrich T. Christenn zeigen die Chancen der BUGA für Sonnborn.  Auch Landtagskandidatin Eva Miriam Fuchs machte sich ein Bild von der Idee einer „Gartenkette“.

Marta Ulusoy (r.) und Ulrich T. Christenn zeigen die Chancen der BUGA für Sonnborn.  Auch Landtagskandidatin Eva Miriam Fuchs machte sich ein Bild von der Idee einer „Gartenkette“.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Nina Bossy

Was verbindet Sonnborn und die BUGA? Von der Brücke, die über den Gleisen des S-Bahnhofs Sonnborn oberhalb der Garterlaie führt, offenbart der Blick die Antwort. Im Westen auf der Höhe liegt das Kernareal Tesche, ein kleines Stück östlich liegt der Zoo. Und Sonnborn, genau dazwischen. „Sonnborn selbst ist die Verbindung“, sagt Ulrich T. Christenn.

Ihr Stadtteil als Verbindung, das nehmen die Menschen hier derzeit ganz anders wahr. „Die Leute fühlen sich oft vergessen, schlecht angeschlossen“, sagt Marta Ulusoy, Ratsmitglied der Grünen, und seit einigen Jahren Anwohnerin. Sie ist überzeugt: Die BUGA könnte das ändern. 20 Minuten zu Fuß bis zur Tesche, 15 Minuten zum Zoo. Die Wege zwar ausbaufähig, aber fast alle schon vorhanden.

Der S-Bahnhof könnte der Start eines BUGA-Besuchs sein. Rund 300 Parkplätze, schätzt Christenn, sind um die Station vorhanden. Von dort können sich die Besucher nördlich der Bahnschienen zur Tesche aufmachen. Zu Fuß, über die Brücke, unter der das Sonnnborner Kreuz tost und sich die Autobahn grau und laut durch grünen Wald und die Hänge schneidet. „Die Brücken könnten Kunstausstellungen zeigen. Der Weg verdeutlicht den Wandel und den Charakter unserer Stadt.“, sagt Christenn.

Der Weg wäre weitestgehend vorhanden, müsste aber als breiterer Rad- und Fußweg ausgebaut werden. Nur ein kleines Stück von 250 Metern zwischen Flieth und Rad-Fußweg bei der GESA müsste zum Teil über ein Privatgrundstück neu erschlossen werden. „Diese ausgebaute Verbindung würde nach der BUGA für uns als Stadtteil als Anbindung bleiben“, sagt Marta Ulusoy.

Der Weg zum zweiten Kernareal am Zoo führt ein kleines Stück in östliche Richtung, mit grünen Oasen am Wegesrand. Der katholische Friedhof ist in der Endnutzung, nur noch wenige Grabsteine liegen auf der grünen Wiese. Hohe Bäume spenden Schatten, Bänke laden zum Innehalten ein. „Wie sich die Friedhofskultur wandelt, was der Friedhof für die innerstädtische Artenvielfalt bedeutet – all diese Geschichten könnten wir hier erzählen“, sagt Christenn. 

Ein Stück weiter liegt eine große Fläche grauer Asphalt. Der Parkplatz der Firma Stocko, sagt Ulusoy, sei fast nie ausgelastet, am Wochenende nahezu leer. Eine mögliche Veranstaltungsfläche? Zumindest Parkgelegenheit für BUGA-Besucher. Von dort aus führt die auf ihre Fertigstellung ewig wartende Brücke Kirchhofstraße zum alten evangelischen Friedhof mit seinem prächtigen Baumbestand, an dessen Ende eine 18 Meter tiefe Felswand liegt. Von hier offenbart er sich wieder, der Blick über grüne Hügel und Täler. „Und – so sie gebaut würde – könnte man von hier die Seilbahn sehen“, sagt Christenn.

Der direkte Weg hinunter, zur im Tal liegenden Schwebebahnstation, könnte durch einen Aufzug erschlossen werden. Sehr visionär, sagt Christenn, aber es gehe schließlich darum, Ideen zu sammeln. „Eine Bürgerbeteiligung könnte über all diese Möglichkeiten diskutieren“, meint der Vorsitzende des Umweltausschusses: „Aber egal, ob die Menschen sich nur für die Erschließung von Wegen oder für größere Projekte entscheiden. Damit Sonnborn diese Möglichkeiten bekommt, bräuchte es zunächst eines: ein Votum für die Bundesgartenschau in Wuppertal.“

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