Gosenburg in Heckinghausen Mann dringt in Brandgebäude ein, Polizei entdeckt NS-„Kunst“

Wuppertal · In der Gosenburg in Heckinghausen hatte es am 31. Mai 2025 im Keller massiv gebrannt (die Rundschau berichtete). Das Gebäude ist seitdem und bis auf Weiteres unbewohnbar. Am Pfingstsonntag (8. Juni 2025) gegen 18 Uhr musste die Polizei erneut hin – zu einem ungewöhnlichen Einsatz.

Der Mann wurde zunächst in Handschellen gelegt.

Foto: Christoph Petersen

Der Grund: Ein Mieter war kurz ins Haus zurückgekehrt, um ein paar persönliche Dinge abzuholen. Dabei traf er im Inneren auf einen unbekannten Mann, der dort nicht gemeldet ist. Der Mieter alarmierte daraufhin die Polizei, die umgehend anrückte. Die Einsatzkräfte stellten den nur leicht bekleideten Mann zur Rede.

Wie die Ermittlungen ergaben, handelte er sich um eine wohnungslose Person, die die Gunst der Stunde genutzt und in dem Gebäude eine vorübergehende Bleibe gefunden hatte. Die Polizei, die dem Mann zunächst Handschellen angelegt hatte, erteilte ihm einen Platzverweis. Zudem wurde eine Anzeige wegen des Wohnungseinbruchs gefertigt. Dafür muss er sich juristisch verantworten. (Bilder vom aktuellen Einsatz)

Bilder: Polizei-Einsatz in Brandgebäude in Wuppertal
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Polizei-Einsatz in Brandgebäude

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Damit war der Einsatz aber noch nicht abschlossen: Als die Einsatzkräfte die Wohnung inspizierten, entdeckten sie eine Tafel, auf der die Nazi-Zeit verherrlicht wird. Sie wurde als Beweismittel sichergestellt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und deshalb auch gegen den Wohnungsinhaber eine Strafanzeige aufgesetzt.

Das Feuer war am 31. Mai gegen 19:30 Uhr im Keller des Hauses ausgebrochen. Der extreme Rauch sorgte dafür, dass das Treppenhaus schnell verraucht war. Vier Mieterinnen bzw. Mieter mussten deshalb über eine Drehleiter gerettet werden. Weil die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) aufgrund der Brandschäden den Strom abstellen mussten, kann das Gebäude noch nicht wieder genutzt werden. (Bilder vom Brand am 31. Mai)

Von den insgesamt zwölf Personen, die vom Rettungsdienst mit Blick auf eine mögliche Rauchgasvergiftung untersucht worden waren, kamen elf bei Verwandten und Freunden unter. Einem weiteren vermittelte die Stadt eine Unterkunft. Die Brandursache ist noch nicht bekannt.

(jak)