„BOB Campus“ eröffnet „Neue Chancen für die Menschen direkt vor Ort“

Wuppertal · Mit der offiziellen Eröffnung ist der „BOB Campus“ in den Betrieb übergegangen: Am ehemaligen Standort einer Textilfabrik in Wuppertal-Oberbarmen ist durch eine mehrjährige partizipative Planungs- und Umbauphase ein Ort mit vielen Möglichkeiten und Verbindungen entstanden.

 Das Gebäude ist ein architektonisches Highlight – und wird nun mit Leben gefüllt. Sehr zur Freude der Initiatorinnen und Initiatoren.

Das Gebäude ist ein architektonisches Highlight – und wird nun mit Leben gefüllt. Sehr zur Freude der Initiatorinnen und Initiatoren.

Foto: Simon Veith

Neben neuen Büro- und Coworking-Flächen gibt es kreative Lernräume für die benachbarte Max-Planck-Realschule, eine Kita, den Offenen Ganztag für Grundschulkinder und die Nachbarschaftsetage als Möglichkeitsort der Nachbarschaft. Auch die Stadtteilbibliothek und eine Gastronomie werden einziehen. Die historischen Shedhallen der ehemaligen Textilfabrik wurden zu modernen Bürolofts und Ateliers umgebaut. Außerdem wurden zwei Gründerzeithäuser mit elf Wohnungen saniert, fünf davon sind barrierefrei erreichbar.

Initiiert wurde der „BOB Campus“ von der unabhängigen gemeinnützigen „Montag Stiftung Urbane Räume“ aus Bonn. Seit 2018 ist die „Urbane Nachbarschaft BOB“, eine gemeinnützige Projektgesellschaft der Montag Stiftungen, mit einem Projektbüro vor Ort.

 OB Uwe Schneidewind und Kämmerer Johannes Slawig bei der Eröffnungsfeier.

OB Uwe Schneidewind und Kämmerer Johannes Slawig bei der Eröffnungsfeier.

Foto: Simon Veith

Johanna Debik (Vorständin der „Montag Stiftung Urbane Räume“ und Geschäftsführerin der „Urbanen Nachbarschaft BOB“): „Ziel der Stiftung ist es, durch kokreative Projektentwicklung von brachliegenden Immobilien oder Grundstücken neue Chancen für die Menschen direkt vor Ort im Stadtteil zu schaffen. Die partizipativ entwickelten Werte des BOB Campus werden heute deutlich in architektonischen Botschaften erfahrbar: Respekt, Kreativität, Diversität, Inklusion, Transparenz, generationenübergreifendes Lernen und Arbeiten, solidarische Gemeinschaft und Nachhaltigkeit.“

Bereits der Planungsprozess war kokreativ: Alle Menschen im Stadtteil sowie die Nutzerinnen und Utzer waren in mehreren Workshops und Planungswerkstätten eingeladen, ihre Bedarfe, Interessen und Ideen für die Nutzung des leer stehenden Fabrikgeländes mitten in Wuppertal-Oberbarmen einzubringen. Das beauftragte Architekturbüro „raumwerk.architekten“ steht hinter diesem Einsatz der partizipativen Planung, wie die Architektin Ragnhild Klußmann beschreibt: „Ein Planungsprozess mit vielen Beteiligten ist so komplex wie jede Gemeinschaft und jeder demokratische Prozess: genauso anstrengend wie inspirierend.“

Das gemeinschaftlich entwickelte Konzept für den „BOB Campus“ setzt auf die gemeinsame Nutzung und das Teilen der Räumlichkeiten: Was den Kindern und Jugendlichen morgens als Kita- und Klassenzimmer dient, kann am Nachmittag und Abend Werk- und Ausstellungs-, Sport- oder Proberaum für die gesamte Nachbarschaft sein. Und durch die im „BOB Campus“ ansässigen Unternehmen und die Stadtteilbibliothek gibt es Synergien und direkte Kontakte zur Arbeitswelt und zu verschiedenen generationsübergreifenden Lernangeboten.

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