Elberfelder Von-der-Heydt-Platz Warten auf Gold für das Grau
Wuppertal · Ein Wasserspiel mit 20 unterschiedlichen Bildern, ein Memory, ein „Tic Tac Toe“ und ein Trivial-Spiel locken Groß und Klein seit über einem Jahr auf den vollständig umgestalteten Von-der-Heydt-Platz in der Elberfelder Innenstadt. Hier hält man sich gern auf? Na ja. Und wenn, dann nur im Stehen. Von den „Goldenen Bänken“, die auf dem vermeintlich fertiggestellten Platz für Aufenthaltsqualität und kostenfreie Sitzmöglichkeiten bieten sollen, fehlt noch jede Spur.
Vor rund fünf Jahren wurde den Menschen in Wuppertal die geplante Neugestaltung des Von-der-Heydt-Platzes vorgestellt. Seitdem ist baulich viel passiert: Der ehemalige Brunnen mit der Fontäne, Bänke, ein Spielgerät und der ein oder andere Baum mussten weichen.
Im Rahmen der „Qualitätsoffensive Elberfeld“ zieren nun seit Sommer 2021 ein Wasserspiel, vier Spielstationen und neu gepflanzte Bäume den Platz zwischen C&A, TK Maxx, Depot und Drogerie Müller. Der versprochene Hingucker – der „Goldene Rahmen“ in Form von geschwungenen und geraden Sitzbänken – fehlt bislang immer noch.
Dabei sollten laut einer Pressemitellung der Stadt (aus dem vergangenen Jahr kurz nach der Eröffnung des Platzes im Juli) ausgerechnet diese „den Abschluss des Projekts und der Platzgestaltung bilden“, und mit ihrem „Einbau soll der Platz seine endgültige Aufenthaltsqualität erreichen und kostenfreie Sitzmöglichkeiten bieten“.
Die Wuppertaler blieben weiterhin geduldig und gaben sich mit einem neuen Termin für die Installation der Bänke zufrieden. Anvisiertes Datum: Frühjahr 2022. Auch daraus wurde nichts. Der Termin wurde erneut verschoben. Auf den Spätsommer. So vergingen auch der August und der September ohne goldige Aussichten auf dem Von der Heydt-Platz.
Das nervt zusehends auch die Rundschau-Leser, bei denen Platz ohnehin in der Kritik steht, wie der zahlreiche Zuschriften beweisen. Willi Michel etwa empfindet die gesamte Neugestaltung des Platzes als „eine einmalige Fehlleistung“: „Was haben sich die Planer und Verantwortlichen der Stadt eigentlich dabei gedacht? Heute ruft man nach Grünflächen, Bäumen, bepflanzten Kübeln, die allesamt dem Klima und der Verminderung von CO2 dienen – und in Wuppertal wird alles zubetoniert.“
Ludger Zengerling kritisiert vor allem die Hängepartie um die Bänke. In einem Leserbrief an die Redaktion schreibt er: „Da können sich die Elberfelder glücklich schätzen, dass die Umgestaltung des Von der Heydt-Platzes schon seit über einem Jahr als so gut wie abgeschlossen gilt. Abgeschlossen allerdings nach Wuppertaler Maßstäben, so abgeschlossen halt, wie es auch der Umbau des Döppersbergs ist. Ausgerechnet die als Clou des Platzes gepriesenen ‚Goldenen Bänke‘ fehlten bei seiner Freigabe im Juli vergangenen Jahres. Daraufhin versprach im Frühjahr dieses Jahres der Baudezernent generös: ‚Die kommen mit etwas Verspätung im August‘. Was man in der Stadtverwaltung so unter ‚etwas Verspätung‘ versteht!“
Und wie ist nun der aktuelle Stand? Auf Anfrage der Rundschau, wann denn mit der endgültigen Fertigstellung des Projekts zu rechnen sei, sagt die Stadt: „Die geraden, goldenen Bänke in der Herzogstraße werden wahrscheinlich Mitte Oktober angeliefert und eingebaut. Die Vorarbeiten dazu, das Freilegen der bei den Pflasterarbeiten vorbereiteten Elektroanschlüsse, erfolgt ca. eine Woche vorher. Bei den geschwungenen Bänken gehen wir immer noch von einer Anlieferung Anfang Dezember aus, die notwendigen Vorarbeiten erfolgen dementsprechend Ende November.“
