1. Stadtteile
  2. Elberfeld-Innenstadt

Deweerthscher Garten in Wuppertal: Stadt stellt Maßnahmenpaket vor

Deweerthscher Garten : Stadt stellt Maßnahmenpaket vor

Er ist ein beliebter Treffpunkt im Wuppertaler Luisenviertel: Der Deweerthsche Garten. Besonders bei gutem Wetter wird er sehr frequentiert. Doch während die Tagesbesucher wie Familien, Bummler oder Picknicker den Park wohtuend beleben, sind manche nächtlichen Besucher weniger willkommen: Anwohner beobachten vermehrt Vandalismus und Pöbeleien.

Die Stadt möchte nun mit einem Maßnahmenpaket gegensteuern. „Jetzt im Winter haben wir die Gelegenheit, uns auf das nächste Frühjahr vorzubereiten“, erklärt Oberbürgermeister Uwe Schneidewind. „Gemeinsam über alle Ressorts hinweg haben wir uns überlegt, wie wir die wiederkehrenden Konflikte befrieden und zu einem guten Miteinander der Parkbesucherinnen und -besuchern und der Nachbarschaft kommen können.“ Neben den geplanten Maßnahmen möchte er auch den Dialog suchen und die Maßnahmen evaluieren. „Denn der ,Dewi‘ soll ein Platz mit hoher Aufenthaltsqualität bleiben – für Nutzer*innen und Anwohner*innen gleichermaßen.“

Erste sichtbare Maßnahme ist eine Achtsamkeitskampagne, die in diesen Tagen auf Plakaten, Flyern und Postkarten auf das Thema aufmerksam machen soll. Sie sollen die Garten-Besucher dazu ermuntern, sich rücksichtsvoll zu verhalten: „Auf Plätzen, Straßen oder Clubs – immer gilt: Treffen und feiern – nehmt Rücksicht auf die Nachbarn! Flaschen, Glas, Verpackungen, Kippen – Müll vermeiden und entsorgen! Achtet aufeinander – zeigt Respekt und Zivilcourage!“

  • Diskussion über den Deweerthschen Garten : 400 Unterschriften wegen Lärm, Müll & Co.
  • Blick in den Stadtteilgarten im Rehsiepen.
    Ronsdorf : Der Stadtteilgarten wächst und gedeiht
  • An der Kreuzung zur Erbschloer Straße
    Wuppertaler CDU : L419: Fragen zu Verkehr, Lärm und Emmissionen

„Gerade in Wuppertal ist uns der gegenseitige Respekt immer wichtig. In diesem Fall geht es um den Respekt gegenüber den Nachbarinnen und Nachbarn und Anwohnerinnen und Anwohnern“, erklärt Sozialdezernent Dr. Stefan Kühn, dessen Ressort für die Kampagne verantwortlich zeichnet. Bürger, Anwohner und Gastwirte, die diese Aktion unterstützen, können die Plakate und Flyer bei der Stadt anfordern.

Weitere Schritte sollen dabei helfen, das nächtliche Geschehen zu befrieden. So ist geplant, dass Ordnungsamt und Polizei wegen der Lärmbelästigung verstärkt Präsenz zeigen sollen. Sondereinsätze des Ordnungsamtes sollen für eine Verbesserung der Situation sorgen, auch die Polizei will ihre Anstrengungen intensivieren. „Die Problematik am Deweerthschen Garten ist uns sehr bewusst, daher werden wir mit dem Ordnungsdienst erstmals den Schritt zu erweiterten Einsatzzeiten gehen“, so Matthias Nocke, Dezernent für Sicherheit und Ordnung.

Mittelfristig könnte eine Nachtbürgermeisterin oder ein Nachtbürgermeister in einen Dialog mit Nutzergruppen, Anwohnern und Gastronomen gehen, um die Situation zu entschärfen. Dabei soll es sich ausdrücklich um eine kommunikative, keine Ordnungsfunktion handeln. Die Politik wird zur genauen Ausgestaltung des Konzeptes beraten. Dazu ist bereits Kontakt zur Stadt München und anderen Städten aufgenommen worden, die mit ihren Konzepten gute Erfahrungen gemacht haben. Wenn der Rat im Haushalt 2022/2023 die erforderlichen Mittel beschließt, könnte es im Juni 2022 losgehen.

Bei der Neuplanung des Deweerthschen Gartens soll ein Toilettenhaus vorgesehen werden. Das neue Toilettenhaus könnte über Fördermittel finanziert werden. Stadtdirektor Dr. Johannes Slawig macht deutlich, dass die Frage der Kosten für die Unterhaltung einer solchen Toilettenanlage noch geklärt werden muss. Bevor dieser Plan umgesetzt werden kann, soll geprüft werden, ob bis dahin mobile Toiletten aufgestellt werden sollen.

Außerdem wird der Reinigungsturnus im Deweerthschen Garten in den Monaten April bis Oktober auf tägliche Reinigung umgestellt. Hinzukommen soll der Einsatz eines ESW-Fahrzeuges, das an den Wochenenden die Wege von Scherben und Abfall befreien soll.

„Wir erhoffen uns von der intensivierten Reinigung, dass die Abfallmengen sinken – denn wo schon Müll liegt, kommt oft noch weiterer hinzu“, erklärt der zuständige Dezernent Frank Meyer.