Mit dem 4:1 gegen die U23 des 1. FC Düren, dem ersten Pflichtspielsieg des Jahres, will sich Trainer Sebastian Tyrala nicht mehr ausgiebig beschäftigen. Natürlich sei e4 froh, dass sein Team die Partie gewonnen habe, klar. Aber man liege noch zwei Punkte hinter Düren, deshalb müsse man weiter erfolgreich sein.
Als „worst case“ beschreibt der 37-Jährige das Szenario, wenn Düren doch noch zurückziehen würde und die Punkte dann wieder weg wären: „Das wäre untragbar, die Tabelle würde dann wieder durcheinandergewirbelt.“ Da müsse sich der Verband Gedanken machen. Es sei allerdings auch ein „schwieriges Thema“, dass der 1. FC nach einem Casting nun möglicherweise noch Akteure über einen Amateurvertrag verpflichten dürfe. Wobei noch offen ist, ob tatsächlich alle zehn Kandidaten, die teilweise noch bei anderen Clubs unter Vertrag stehen, wirklich die Spielberechtigung erhalten.
In Köln erwartet Tyrala eine „sehr junge und gute Truppe“, die zwar nach der Winterpause Probleme hatte, aber am vergangenen Wochenende mit einem 4:0 beim Tabellenzweiten Gladbach U23 überraschte. Deshalb deutete der Chefcoach an, wieder eine etwas defensivere Variante wie gegen Rödinghausen und in Bocholt zu bevorzugen. Die vergangenen, spielerisch ordentlichen Auftritte hätten für Selbstvertrauen gesorgt. „Wir sind gut vorbereitet und wollen unseren Stempel aufdrücken. Wir fahren hin und können befreit aufspielen.“ Zumal nur Dilhan Demir, Muhammed Bejdic und Krystian Wozniak (alle verletzt) fehlen.
Dabei setzt Tyrala natürlich auch auf Bayern-Leihgabe Benedikt Wimmer, der gegen Düren seine Saisontreffer zwei und drei erzielte. „Der erste Sieg war sehr befreiend. Es hat uns schon beschäftigt. Das hat man gegen Rödinghausen gemerkt, wo wir vorne waren und nervös wurden nach dem 2:1. Das kann uns jetzt mehr Ruhe im Spiel bringen, vielleicht fällt es uns jetzt etwas leichter“, sagt Wimmer
Und wie geht es persönlich mit dem Innenverteidiger weiter, der sich in dieser Saison in den Fokus auch anderer Clubs gespielt hat? „Das Ziel ist der Klassenerhalt. Den Rest wird man zu gegebener Zeit sehen, alles ist noch sehr vage“, sagt der 20-Jährige, der in ständigem Kontakt mit den Verantwortlichen der U23 des FC Bayern steht, routiniert mit einem Lächeln. In der laufenden Saison will der Zwei-Meter-Mann, der in seiner Jugend auf dem Kleinfeld noch Stürmer war, möglichst noch zwei Treffer erzielend, passend zu seiner Rückennummer fünf.
„Eigentlich erwarte ich, dass er bei seiner Größe in jedem Spiel ein Kopfballtor macht. Er kann offensiv eigentlich zehn Tore haben mit der Qualität, die er hat“, versucht Tyrala schmunzelnd „ein wenig Druck aufzubauen, damit er morgen wieder hochsteigt“. Und damit die nächsten Punkte ins Bergische Land kommen.