Mitgliederversammlung WSV muss weiter sparen, bleibt aber zuversichtlich

Wuppertal · Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV muss offenbar im Falle des Klassenerhalts den Etat für die kommende Spielzeit noch einmal reduzieren. Auf der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend (10. April 2025) in der Alten Glaserei gaben sich die Gremien aber zuversichtlich, weiter wettbewerbsfähig zu sein. Helfen soll auch ein neuer Förderkreis.

Von li.: Die Vorstandsmitglieder Dr. Jochen Leonhardt, Marvin Klotzkowsky, Thomas Richter und der Verwaltungsratsvorsitzende Dr. Jürgen Hoß auf dem Podium.

Foto: Dirk Freund

In seiner Eröffnungsrede wies der Verwaltungsratsvorsitzende Dr. Jürgen Hoß darauf hin, dass der Etat vor der Saison 2024/25 um 50 Prozent gekürzt werden musste. Trotzdem komme man im Gegensatz zu anderen Vereinen mit dem Geld aus. Das müsse man auch künftig, weil sich die Sponsorensuche weiterhin schwierig gestalte. Es sei nicht einfach gewesen, vor der laufenden Saison einen Kader zusammenzustellen.

Finanzvorstand Dr. Jochen Leonhardt erinnerte an den verstorbenen langjährigen Vorsitzenden und Sponsor Friedhelm Runge, der alles für den Verein gegeben und auch andernorts als Unterstützer besonders der Jugend gewirkt habe. Es liege eine schriftliche Zusage seiner Firma EMKA vor, auch über den 30. Juni 2025 hinaus als Sponsor tätig zu sein. Über die genauen Details – auch zu möglichen Rückzahlungen in Form von PR-Leistungen) – wurde Stillschweigen vereinbart. (Bilder)

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WSV-Mitgliederversammlung 2025

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Dennoch müsse das Budget (insgesamt zwei Millionen Euro für den Gesamtverein, darunter 900.000 Euro für die erste Mannschaft inklusiver aller Mitarbeiter und Abgaben) wohl noch einmal gesenkt werden. Trotzdem werde man einen Regionalliga-Etat auf die Beine stellen.

Sportvorstand Thomas Richter blickte auf den Einsatz von Runge auch in schwierigen Zeiten zurück, als dieser kein Amt mehr innehatte. So seien die Jahre von 2020 bis 2024 mit den auch von Runge unterstützten Spielerverpflichtungen sportlich sehr erfolgreich gewesen, dann habe man den Etat herunterfahren müssen. Trotzdem habe man gehofft, problemlos die Liga zu halten.

Das habe zwar nicht funktioniert, aber der Abstiegskampf werde intensiv von allen geführt – um dann wieder nach oben blicken zu können durch organisches Wachstum, Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Seriosität. Man wolle und werde vermehrt auf Nachwuchsspieler setzen wie etwa Kilian-Cedric Bielitza. Die Regionalliga-Mannschaft war wegen der Vorbereitung auf das Auswärtsspiel am Freitagabend in Köln nicht anwesend, dafür aber der Trainerstab um Sebastian Tyrala.

Hoß zeigte sich im Tätigkeitsbericht des Verwaltungsrats erfreut, Marvin Klotzkowsky als Vorstandsmitglied und hauptamtlichen Geschäftsführer gewonnen zu haben. Es sei gut, dass Klotzkowsky im Vorstand bleibe – gemeinsam mit „Neuzugang“ Ludger Kineke, der wegen einer seit Längerem geplanten Japan-Reise nicht an der Versammlung teilnehmen konnte. Unterdessen sind Eckhard Osberghaus und Janine von Heyking laut Hoß aus dem Verwaltungsrat ausgetreten. Ob das in Zusammenhang mit der sogenannten „Stinkfinger-Affäre“ (die Rundschau berichtete) geschah, blieb offen.

Die 120 stimmberechtigten der 129 anwesenden Mitglieder entlasteten den Vorstand und den Verwaltungsrat. Anschließend wurde der neue Förderkreis vorgestellt. Dem gehören neben dem Vorstand auch Jens Klein, Dennis Nobik, Marc Schulz, Dieter Schauf, Markus Schlomski, Martin Bang, Martin Bickenbach, Andreas Mucke, Arnd Krüger, Frederick Mathies, Sibylle Beutler, Horst Rogusch, Dr. Stefan Kühn und Jürgen Hoss an.

Die Versammlung wurde nach knapp zwei Stunden beendet.