Fußball-Regionalliga WSV: Ärger als Fortschritt und Warten auf Etat-Zahlen

Wuppertal · Auch das dritte Spiel der Saison hat der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV gegen RW Oberhausen verloren. Doch diesmal war einiges anders. Die Erkenntnisse nach dem 2:3 im Niederrheinstadion.

Neuzugang Vincent Ocansey feierte trotz der Niederlage einen gelungenen Einstand.

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Die wichtigste: Im Gegensatz zum Hinspiel (0:5) und zum Pokal-Viertelfinalaus (0:3) waren die Rot-Blauen weitestgehend auf Augenhöhe unterwegs. Zwar gab die Mannschaft zwei Führungen aus der Hand und stand deswegen auch diesmal ohne Lohn da. Die Spielanlage war aber eine ganz andere, die Torchancen der Oberhausener weitaus weniger als in den ersten beiden Duellen. Schwankten die Emotionen im August und im November jeweils zwischen Enttäuschung und Frust, stand nun der Ärger darüber im Vordergrund, den Vorsprung nicht über die Zeit gebracht zu haben – wenngleich selbstredend das große Potenzial von RWO nicht unerwähnt blieb.

Erkenntnis zwei: Mit Neuzugang Vincent Ocansey scheint der WSV einen guten Mittelstürmer gefunden zu haben. Der 24-Jährige, mit dem Trainer Sebastian Tyrala bei Türkspor Dortmund zusammengearbeitet hatte, präsentierte sich spielfreudig und bereitete unter anderem den Treffer von Dominik Bilogrevic vor. Zwar ist Pedro Cejas nach langer Verletzungspause wieder ins Training eingestiegen. Nach dem dreimonatigen Ausfall dürfte er aber zwei bis drei Wochen dauern, bis er wieder voll einsatzfähig ist.

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WSV verliert in Oberhausen knapp

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Und die dritte: Der Kader ist, bleibt er nun von größerem Verletzungspech verschont, auf jeden Fall stark genug, um das neue Saisonziel (schnell den Klassenerhalt sichern) zu erreichen. Um auch diejenigen Akteure, die in Oberhausen kaum oder nur wenig zum Einsatz kamen, im Rhythmus zu halten, bestritten diese am Samstag ein Testspiel gegen den Westfalen-Oberligisten Eintracht Rheine – und gewannen auf dem Kunstrasen am Nocken, unterstützt von A-Jugendlichen, durch Tore von Beyhan Ametov (34./80.) und Marco Terrazzino (75.) mit 3:1.

Inwieweit der „gute Weg“, auf dem sich die Verantwortlichen und Spieler sehen, weiter beschritten werden kann, hängt ursächlich davon ab, mit welchem Etat für die kommende Saison geplant werden kann. Noch sind viele Fragen offen – unter anderem die, ob bzw. in welcher Höhe Hauptsponsor EMKA nach dem Tod von Friedhelm Runge weitermacht. Müsste der aktuelle Etat (900.000 Euro) noch einmal deutlich nach unten korrigiert werden, würde es schwierig.

Bis die Zahlen auf dem Tisch legen, kann Sportchef Gaetano Manno, der am Sonntag zunächst die Regionalliga-Partie zwischen Türkspor Dortmund und dem MSV Duisburg (0:3) beobachtete und am Abend das Drittliga-Spiel zwischen Dortmund II und Arminia Bielefeld besucht, keine Gespräche führen. Der 43-Jährige, dessen Zukunft beim WSV ebenfalls noch ungeklärt ist, will mit möglichst vielen jungen Spielern weiterarbeiten.

Das war der große Unterschied in Oberhausen: Bei RWO laufen die Planungen längst auf Hochtouren, haben beispielsweise Routinier Moritz Stroppelkamp und Stammkeeper Kevin Kratzsch bereits verlängert. Von solchen Vollzugsmeldungen abseits des Rasens ist der WSV noch entfernt.