Am Ende hieß es Jugend forsch(t). Als der Sieg gegen den TV Großwallstadt schon zehn Minuten vor der Schlusssirene feststand, da holte das Trainer-Duo Arnor Gunnarsson und Markus Pütz seine erste „Sieben“ von der Platte. Lukas Diedrich (25), Elias Scholtes (21), Arnor Vidarsson (23), Soeren Servos (18), Julian Fuchs (24), Tjörvi Tyr Gislason (24) sowie Belal Ibrahim Massoud (21) durften sich austoben.
„Es hat unfassbar viel Spaß gemacht. Es macht eigentlich immer Spaß, hier in der Uni-Halle von den Fans so unterstützt zu werden. Wir haben ein klasse Spiel gemacht, besonders unsere Abwehr war bärenstark. Lediglich sieben Gegentreffer, davon sogar nur vier aus dem laufenden Spiel heraus, sagen alles. In der zweiten Halbzeit haben wir unser Ding dann einfach weiter durchgezogen und uns den verdienten Sieg geholt“, sagt Servos.
Der linke Rückraumspieler ist das Kader-Küken. Mit seinen erst 18 Jahren kann er sowohl noch in der A-Jugend-Bundesliga als auch in der Regionalliga-Mannschaft des BHC eingesetzt werden. Gegen den TVG durfte Servos zum neunten Mal in dieser Saison Zweitligaluft schnuppern. Hinzu kommt die Pokal-Partie in Gummersbach, in der er seinen bislang einzigen Treffer im Profi-Bereich erzielte. „Er muss natürlich noch viel lernen. Aber wenn Markus oder ich ihm etwas sagen, dann nimmt er das sofort an und versucht, es umzusetzen“, sagt Gunnarsson.
Wegen der seinerzeitigen Personalprobleme war Servos im Oktober in Großwallstadt mit von der Partie. Damals gab es nach einer schwachen Vorstellung ein 28:29, in Wuppertal nun ein 36:23. „Wenn man diese beiden Spiele miteinander vergleicht, dann kann man erkennen, wie sich die Mannschaft entwickelt und wo sie sich verbessert hat. Wir hatten in der Wintervorbereitung unseren Fokus auf die Abwehrarbeit gelegt und es ist toll zu sehen, dass dies Früchte trägt“, meint Servos.
Diese Früchte sollen möglichst schnell zur Bundesliga-Rückkehr führen, doch trotz sieben Punkten Vorsprung bei nur noch neun ausstehenden Partien denkt Servos wie branchenüblich lediglich von Spiel zu Spiel. „Wir haben das große Ziel schon im Blick, lassen aber keine Rechenspiele aufkommen. Zunächst müssen genügend Punkte geholt werden und wenn wir das geschafft haben, dann dürfen wir stolz sein“, erklärt der gebürtige Erkrather.
Heute (Anwurf 18 Uhr) sollen die nächsten zwei Zähler her, mit dem Tabellenfünften HC Elbflorenz wartet allerdings die vielleicht schwierigste Aufgabe des Restprogramms. „Der HCE ist besonders zu Hause sehr stark. Wir dürfen uns von äußeren Einflüssen nicht beeindrucken lassen, dann können wir auch in Dresden etwas holen.“
Dann würde es wohl nächste Saison wieder nach Kiel, Flensburg und Magdeburg gehen. Eine andere Handball-Welt. Fühlt sich Soeren Servos schon reif für diesen Sprung? „Ich freue mich, dass ich mir durch meinen Ehrgeiz Einsatzzeiten in der zweiten Liga erarbeitet habe. Wie der Kader bei einem Aufstieg aussehen wird, ist jetzt noch nicht zu bewerten.“
Der 18-Jährige bleibt demütig, seine Trainer aber haben ihn auf dem Radar. „Seit wir im April 2024 die Verantwortung übernommen haben, trainiert Soeren bei uns mit. Wir hatten sein Potenzial direkt erkannt“, erklärt Arnor Gunnarsson.