Verkehrsausschuss Ändert Corona das Mobilitätsverhalten?

Wuppertal · Am vergangenen Dienstag tagte im Barmer Rathaus der Verkehrsausschuss. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Busanbindung zur Uni. Ein diskussionsreiches Thema. Denn der Verwaltung wurde vorgeworfen, bei der Suche nach einer Lösung untätig gewesen zu sein. Die streitet das ab.

 Die Bergische Universität in Wuppertal.

Die Bergische Universität in Wuppertal.

Foto: arturimages/Tomas Riehle

Die Mehrheit der an der Universität in Wuppertal eingeschriebenen Studierenden reist zu den Vorlesungen über den Hauptbahnhof und von dort aus mit Sonderbussen zum Grifflenberg. Gerade zu Stoßzeiten reichen diese Bus-Kapazitäten kaum aus.

So drängen sich Massen auf den Bürgersteigen und in den Bus. Eine Vielzahl schafft es in selbigen gar nicht erst hinein, bleibt zurück. Und mit dem nächsten Uni-Express beginnt das gleiche Problem von vorne. Dieser ärgerliche Zustand ist nicht neu und einer, der die Uni und Generationen von Studierenden schon seit Jahren beschäftigt. Eine Lösung sollte längst her.Nach dem Seilbahn-Aus stellten CDU und Grüne einen Antrag im städtischen Verkehrsausschuss mit der Forderung, dass eine Entlastung für die Anbindung gefunden werden müsse. So wurde im Januar 2020 einstimmig beschlossen, dass die Einbahnstraßen-Reglung der Straße Oberer Grifflenberg aufgehoben wird, um die Fahrzeiten des Uni-Expresses zu verkürzen.

Nun muss sich die Stadt der Kritik stellen, warum ein Jahr nach diesem Beschluss die geplante langfristige Lösung immer noch nicht geprüft wurde. Der stellte sich Verkehrsdezernent Frank Meyer am vergangenen Dienstag im Verkehrsausschuss. Für eine Übergangslösung sei gesorgt. In Form einer höheren Fahrten-Taktung. Diese Maßnahme sei auch nach Bedarf schnell umsetzbar. „Für die langfristige Lösung braucht es aber einen längeren Vorlauf“, so der Dezernent. Die Anforderung für eine finanzielle Förderung habe sich geändert.

Um Gelder zu erhalten, müsse eine vollständige Planung des Projekts eingereicht werden. Und: „Dass wir die Möglichkeiten einer besseren Anbindung nicht geprüft haben sollen, stimmt nicht. Wir haben es uns erlaubt zu überlegen, ob sich nach der Corona-Pandemie vielleicht das Mobilitätsverhalten der Studenten verändert.“ Anfang März soll es zwischen Verwaltung und Uni dazu ein Gespräch geben. Dann könne man weiter planen.

‚Home-Hörsaal’ statt Präsenz-Vorlesung? Das konnte sich am Dienstag wirklich keiner der Sitzungsteilnehmer vorstellen. „Warum baut die Uni dann ihre Hörsäle so großzügig aus?“, hieß es.

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