Wuppertaler Stadtgeschichte Alte E-Lok der WSW in Österreich noch aktiv

Wuppertal · Man nennt sie die „kleine Wuppertalerin“ bei der Privatbahn Lambach-Vorchdorf-Eggendorf in Österreich. Im Jahr 1910 bei Maffei in München gebaut, zog sie bis 1980 zuverlässig Güterwagen auf der Strecke Loh-Hatzfeld für die Wuppertaler Stadtwerke.

Alter aber rüstig: die ehemalige Wuppertaler Lok im neuen österreichischen Farbkleid in Vorchdorf.

Foto: Michael Malicke

Von der DB-Station brachte eine Diesellok morgens Waggons bis zum Carnaper Platz, wo schon die WSW-Mannschaft wartete und die elektrische Traktion davor spannte. Laut pfeifend gegen 8 Uhr setzte sich die Fuhre in Bewegung und querte die Schützenstraße hin zur Winchenbach. In der Straßenmitte gelegen sorgte die Bahn immer wieder für erschrockene Autofahrerinnen und Autofahrer.

Vor der Autobahnbrücke wechselte die Strecke auf den rechten Rand und verfügte über einen eigenen Gleiskörper. Die Lackfirma Dr. Kurt Herberts war der größte Kunde, die Züge rollten aber immer hinauf bis zum Hatzfelder Wasserturm.

Lok 608 wartet auf Hatzfeld an einem schönen Sommertag im Jahr 1978 auf die Rückfahrt ins Tal.

Foto: Michael Malicke

Auch ihre große Schwester, Lok 609, konnte nach der Stilllegung dieser letzten Güterbahnstrecke der WSW erfolgreich zu dem Privatbahnunternehmen Stern und Hafferl in Oberösterreich vermittelt werden. Dort hat die 111-Jährige bis heute zuverlässig ihren Dienst verrichtet. Jetzt aber ist von dort zu hören, dass eine moderne Nachfolgerin kommen wird.

Bahnfreundinnen und freunde hoffen, dass der Oldtimer der Nachwelt erhalten bleibt. Aufgrund der Normalspur ist die Lok leider nicht passend für die Bergischen Museumsbahnen. In der Kohlfurth plant man aber die Rückkehr einer anderen Legende des Güterverkehres auf schmaler Spur. Mehr wollen die BMB aber noch nicht verraten …