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Wuppertaler Rex-Kino wegen baulicher Mängel vorerst geschlossen

Wegen baulicher Mängel : Rex-Kino vorerst geschlossen

Vier Wochen, zwei schlechte Nachrichten aus der Wuppertaler Kinolandschaft. Nachdem Anfang Februar bekannt wurde, dass das Cinema sein Zuhause an der Berliner Straße verlassen muss, folgt einen Monat später die nächste Hiobsbotschaft: Das Rex-Theater in Elberfeld stellt seinen Betrieb vorerst ein. Grund sei eine behördliche Anordnung der Stadt, sagt Kino-Chef Mustafa El Mesaoudi. Die Stadt erklärt dagegen, dass sie keine Nutzungsuntersagung ausgesprochen hätte.

Im Rahmen einer Sachverständigenprüfung (findet alle sechs Jahre statt) sollen Mängel zum Vorschein gekommen sein, die bei der Öffnung des Rex-Kinos im Jahr 2015 nicht sichtbar waren und für die damalige Baugenehmigung scheinbar keine Rolle spielten. Nun sollen aber eben diese Mängel, unter anderem im Bereich der Elektrik, des Brandschutzes und des Rauchabzugs, am Donnerstag zur Schließung geführt haben.

„Als wir damals die Betriebsgenehmigung bekamen, hat es die Mängel wohl auch schon gegeben, aber davon wussten wir nichts. Nach der Prüfung im vergangenen Jahr sind sie uns mitgeteilt worden“, sagt Kino-Betreiber Mustafa El Mesaoudi. Die Kosten für die Sanierung schätzt er auf rund 60.000 Euro. Wie er diese Summe stemmen soll, weiß er nicht.

„Die Mängel am Rauchabzug haben wir bereits behoben. Aufgrund der Pandemie und der damit verbundenen Lockdown-Schließungen konnte aber nicht alles in den vorgegeben Fristen erledigt werden, eine Fristverlängerung hat die Stadt abgelehnt. Wir sind ja kein Opernhaus, das ein jährliches Budget zur Verfügung hat. Wir finanzieren uns ausschließlich über unsere Einnahmen und damit zahlen wir die Sanierungskosten.  Für Juli war übrigens eine Brandschau geplant, die wurde aber von der Stadt wegen Krankheit abgesagt. Wir haben mehrfach um einen neuen Termin gebeten, aber bis heute keinen bekommen. Wir hätten uns gewünscht, dass die Stadt die aktuelle Situation anders bewertet und von einer Anordnung zur Schließung abgesehen hätte“, so El Mesaoudi.

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Diese Anordnung soll es aber seitens der Stadt nie gegeben haben. Das teilte Baudezernent Arno Minas in der wöchentlichen Pressekonferenz des Oberbürgermeisters mit:  „Es gibt keine Nutzungsuntersagung durch die Stadt, nur eine Anhörungsfrist.“ Diese Aussage kann El Mesaodui nicht nachvollziehen: „Ich habe am vergangenen Freitag ein Schreiben bekommen, dass ich ein Zwangsgeld von 10.000 Euro leisten soll und innerhalb von drei Tagen zu schließen habe, ansonsten würde das Kino von Amtswegen versiegelt werden“, so El Mesaoudi.

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind: „Das Rex ist eine Schlüsselinstitution für die Stadt. Deshalb ist es traurig, dass es zur Schließung gekommen ist. Aber wenn Sicherheitsbehörden von solchen Mängeln Kenntnis bekommen, dann gibt es keinen Spielraum. Wir bleiben aber im Gespräch, um eine schnelle Wiedereröffnung zu ermöglichen.“ Für den Kino-Chef ist das ein schwacher Trost: „Wenn wir geschlossen haben, haben wir keine Einnahmen. Keine Einnahmen, keine Sanierung.“

(rt/mivi)