Tarif-Protest in Wuppertal Polizei-Gewerkschaft: „Fordern mehr Ehrlichkeit von der Politik“

Wuppertal · Mehr als 70 Polizistinnen und Polizisten, Tarifbeschäftigte sowie Verwaltungsbeamtinnen und -beamte der Polizei haben am Montag (15. Februar 2021) ihre Mittagspause vor dem Wuppertaler Präsidium an der Friedrich-Engels-Allee verbracht.

 Die „aktive Mittagspause“ vor dem Wuppertaler Polizeipräsidium.

Die „aktive Mittagspause“ vor dem Wuppertaler Polizeipräsidium.

Foto: Christoph Petersen

Hintergrund sei Weigerung der Bundesländer, in den bereits seit Anfang Oktober laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst ein Angebot auf den Tisch zu legen, so die Kreisgruppe Bergisches Land der Gewerkschaft der Polizei (GdP).

„Wir machen bei der Polizei einen verdammt guten Job. Deshalb fordern wir ein deutliches Einkommensplus. Denn die galoppierende Inflation macht auch vor den Polizistinnen und Polizisten nicht halt“, so GdP-Pressesprecher Björn Lüdtke. Damit die Einkommen im öffentlichen Dienst nicht immer mehr von der Entwicklung in anderen Branchen abgekoppelt würden, fordert die GdP zusammen mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, der Bildungsgewerkschaft GEW und dem Deutschen Beamtenbund fünf Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro mehr pro Monat.

 Symbolbild.

Symbolbild.

Foto: Christoph Petersen

Die Bundesländer wollten, so der Vorwurf, dagegen die Eingruppierung der Beschäftigten deutlich verschlechtern. „Die Beschäftigten sollen ihre Tariferhöhung durch Kürzungen an anderer Stelle selber finanzieren“, kritisiert der Wuppertaler GdP-Vorsitzende Oliver Jahnke. „Offenbar haben die Politiker noch immer nicht verstanden, dass die Polizei und andere Bereiche der öffentlichen Verwaltung systemrelevant sind, damit unser Staat funktioniert. Das muss sich auch im Einkommen niederschlagen.“

Die GdP sieht in der Tarifauseinandersetzung Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in der Pflicht. „Die Landesregierung kann nicht ständig versprechen, mehr für die innere Sicherheit zu tun, um dann den toten Mann zu spielen, wenn es um die Bezahlung der eigenen Beschäftigten geht. Deshalb fordern wir mehr Ehrlichkeit von der Politik“, so Lüdtke.

Die Beschäftigten bei der Polizei wollen ihre Protestaktionen bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 27. November fortsetzen.

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