Landesinitiative Wuppertaler „Kümmerer-Projekt“ gegen Wohnungslosigkeit

Wuppertal / Düsseldorf · Pünktlich zum Tag der Wohnungslosen (11. September 2019) beginnt auch in Wuppertal das Projekt „Endlich ein Zuhause!“ der neuen Landesinitiative gegen Wohnungslosigkeit.

 Auch in Wuppertal fehlt bezahlbarer Wohnraum.

Auch in Wuppertal fehlt bezahlbarer Wohnraum.

Foto: Achim Otto

In zunächst elf Städten und Kreisen von insgesamt 20, in denen Menschen besonders von Wohnungslosigkeit betroffen sind, gehen so genannte „Kümmerer-Projekte“ an den Start. Mit dabei sind auch Bielefeld, Bonn, Kreis Borken, Dortmund, Essen, Köln, Münster, der Rhein-Erft-Kreis, der Rhein-Sieg-Kreis und der Rheinisch-Bergische Kreis.

„Sozialarbeiter und Immobilienkaufleute haben dabei eine Schlüsselrolle“, so Sozialminister Karl-Josef Laumann. „Zum Beispiel helfen sie wohnungslosen Menschen bei der Suche nach Wohnraum, sind aber auch später noch für sie da. Denn allein mit der Vermittlung einer Unterkunft ist es gerade bei Menschen, die auf der Straße gelebt haben, oft nicht getan. Aber die ‚Kümmerer‘ sind auch Ansprechpartner für Vermieter, die an wohnungslose Menschen vermieten wollen, und vermitteln, wenn es mal Probleme geben sollte.“

Weitere Städte und Kreise (Bochum, Düsseldorf, Kreis Herford, Kreis Mettmann, Kreis Recklinghausen, Rhein-Kreis Neuss und Kreis Wesel) können in Kürze loslegen. Insgesamt stellt das Land jährlich rund drei Millionen Euro für die „Kümmerer-Projekte“ zur Verfügung.

Laumann: „Das Thema Wohnungslosigkeit ist mir ein ganz besonderes politisches Anliegen. Es kann nicht sein, dass in unserem Wohlfahrtsstaat Menschen auf der Straße leben.“ Die Landesinitiative setzt bei ganz unterschiedlichen Aspekten der Wohnungslosigkeit an: beispielsweise gesundheitliche Versorgung, Sucht, psychische Erkrankungen, Grundsicherung und Kältehilfe. Ein spezielles Augenmerk liegt auf den besonders verletzlichen Gruppen wie junge Wohnungslose, Frauen und Familien.

Ein Baustein ist auch Kooperationsvereinbarung, die Laumann im Sommer mit Vertreterinnen und Vertretern der Wohnungswirtschaft unterzeichnet hat. Gemeinsam soll nach Lösungen gesucht werden, um Wohnungsverluste zu vermeiden und wohnungslose Menschen besser und schneller mit Wohnraum zu versorgen. Die beteiligten Unternehmen (LEG Immobilien AG, Vivawest GmbH und Vonovia SE sowie der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen) wollen hierfür zusätzlichen Wohnraum zur Verfügung stellen. Unterstützt werden sie dabei von den lokalen „Kümmerer-Projekten“ in den Städten und Kreisen.

Die Mittel zur Bekämpfung der Wohnungslosigkeit sind von knapp zwei Millionen Euro (1,85 Millionen Euro) 2018 auf knapp fünf Millionen Euro (4,85 Millionen Euro) in diesem Jahr erhöht worden. Die mittelfristige Finanzplanung sieht vor, dass 2020 noch einmal zwei Millionen Euro dazu kommen.

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