„Else“ und Rau-Gymnasium Verwaltung präsentiert neue Sanierungs-Lösungen

Wuppertal · Die Stadtverwaltung hat nach den gescheiterten Plänen für Containerbauten auf der Hardt am Donnerstag (15. April 2021) ein neues Konzept zur Sanierung der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule und des Johannes-Rau-Gymnasiums vorgestellt. Dabei spielt das ehemalige Fernmeldeamt an der Briller Straße eine zentrale Rolle.

 Das ehemalige Fernmeldeamt an der Briller Straße könnte zum Übergangsquartier für die "Else" werden.

Das ehemalige Fernmeldeamt an der Briller Straße könnte zum Übergangsquartier für die "Else" werden.

Foto: Wuppertaler Rundschau

Den großen Komplex an der Einmündung der Katernberger Straße will die Stadt als Ersatzquartier für die „Else“ von der Deutschen Telekom anmieten, um dort während der Sanierung der Gesamtschule rund 1.000 Schüler unterzubringen. Für das Johannes-Rau-Gymnasium soll es dagegen bei der Hardt als Ersatz-Standort während der Renovierung bleiben. Hier soll die ehemalige Pädagogische Hochschule wie geplant abgerissen, dann aber nicht durch provisorische Container, sondern durch hochwertige Modulbauten für eine Schulnutzung ersetzt werden.

Die großen Pluspunkte dieser Variante nach Darstellung der Verwaltung: Die beiden Schulsanierungs-Projekte müssen nicht mehr nacheinander abgewickelt werden, sondern sind entkoppelt. Außerdem können die Module auf der Hardt nach abgeschlossener Sanierung des Rau-Gymnasiums dauerhaft Heimat der Förderschule Nordpark  werden, für die ihr bisheriger Standort langfristig nicht mehr geeignet ist.

Die angepeilte Lösung steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass sich die Stadt mit der Telekom über die Anmietung des Fernmeldeamtes einigen kann. „Prinzipiell ist das Gebäude für eine Schulnutzung baurechtlich geeignet und bietet hinten einen großen Schulhof“, so Thomas Lehn vom städtischen Gebäudemanagement. Jetzt sei es eine Frage der Konditionen. Geht der Gesamt-Plan auf und stimmt der Rat ihm im Mai zu, könnte das Rau-Gymnasium Mitte 2023 in die Module auf der Hardt einziehen und die „Else“ 2024/25 das Fernmeldeamt belegen. Scheitert der Plan, würde es bei der ursprünglich geplanten Abfolge auf der Hardt bleiben - mit der Konsequenz, dass dann eine andere Lösung für die Förderschule Nordpark her muss, die nicht so lange warten kann.  

Das Gebäudemanagement hatte gemäß des im März erteilten Ratsauftrags mit Unterstützung externer Fachleute auch andere Varianten und Standorte geprüft - speziell die Optionen für den Erhalt der Bestandsgebäude auf der Hardt. Fazit von Thomas Lehn: Die komplette Sanierung der ehemaligen Hochschule würde 28,8 Millonen Euro kosten, auch eine Interimssanierung, mit der man die Gebäude Ende 2025 wieder nutzen könnte, wäre 25 Millionen Euro teuer. Die ebenfalls ausgelotete Möglichkeit, das Rau-Gymnasium im laufenden Betrieb zu sanieren, sei technisch nicht machbar. Die stattdessen jetzt favorisierten Modulbauten sollen für eine Nutzungsdauer von 40 Jahren ausgelegt sein und sich auch optisch gut in das Hardt-Ensemble einfügen. Durch eingesparte Sanierungskosten von 17 Millionen Euro für die Förderschule Nordpark ist das Gesamtpaket lauf Schuldezernent Stefan Kühn auch finanziell vorteilhaft. Kühn zur schulpolitischen Bedeutung des Plans: „Das Gelände der ehemaligen Pädagogischen Hochschule würde dann dauerhaft Bildungsstandort bleiben. Das wäre ein gutes Signal.“

 Die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung sieht vor, die ehemalige Pädagogische Hochschule auf der Hardt endgültig abzureißen und durch 40 Jahre lang für den Schulbetrieb nutzbare Modulbauten zu ersetzen.

Die Beschlussvorlage der Stadtverwaltung sieht vor, die ehemalige Pädagogische Hochschule auf der Hardt endgültig abzureißen und durch 40 Jahre lang für den Schulbetrieb nutzbare Modulbauten zu ersetzen.

Foto: Simone Bahrmann

Die Frage, warum diese Lösung nicht schon vorher ins Auge gefasst wurde, beantwortete Thomas Lehn mit dem Verweis auf die Ausgangslage bei der ursprünglichen Beschlussfassung für die Containerlösung: „Damals war der Zeitfaktor das entscheidende Kriterium.“ Dem habe man mit dem Container-Plan Rechnung getragen, der dann aus baurechtlichen Gründen scheiterte. Anderenfalls hätte das Gymnasium diesen Sommer auf die Hardt ziehen können. Oberbüprgermeister Uwe Schneidewind machte aber auch deutlich dass der „Schock“ angesichts des Scheiterns der Container-Lösung offenbar neue Kräfte freigesetzt und sich sein Büro zudem intensiv in die Standortsuche eingebracht habe. Er fügte hinzu: „Wir sind überzeugt, künftig immer schon im ersten Wurf so gute Pläne vom Gebäudemanagement zu bekommen.“ 

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