Wuppertal und Nicaragua Virtuelle Feier einer langen Partnerschaft

Wuppertal · Rückblick auf rund 50 Jahre Entwicklungsarbeit in Nicaragua und Ausblick auf den deutschen Besuch in 2023: Das haben der Ev. Kirchenkreis Wuppertal und seine Partnerorganisation CEPAD jetzt virtuell gefeiert.

Virtuelles Wiedersehen – die Freude war groß.

Virtuelles Wiedersehen – die Freude war groß.

Foto: Jörg Wieder/KK

Ein fröhliches Hallo und Happy Birthday zu 50 Jahren plus 1 über Ländergrenzen und Meere hinweg: In einer Zoom-Konferenz feierten der Kirchenkreis Wuppertal und seine Hilfsorganisation CEPAD in Nicaragua ihre langjährige Partnerschaft und das Jubiläum der christlichen Organisation. Ende 2022 wurde sie 50 Jahre alt. Seit 1972 hat CEPAD mit seiner Hilfe für die Ärmsten in Nicaragua mehr als 5.200 Gemeinden im ganzen Land erreicht.

„Wir sind dankbar für diese Partnerschaft. Sie ist ein Segen auch für uns, denn wir lernen durch Sie über den Horizont unserer Kirche in einem reichen Land hinauszublicken“, sagte Superintendentin Ilka Federschmidt. Die Partnerschaft erweitere den Blick für Armut und Ungerechtigkeit in der Welt und für ihre Ursachen. „Wir wissen, welchen Einsatz Sie weit weg von uns leisten, damit Menschen auf eigene Füße kommen, damit sie leben können und ihr Recht bekommen. Das macht Mut. Es ist ein Zeichen für die Kraft des Reiches Gottes in unserer Welt.“

 Schwebebahn-Waggons in Matagalpa: Seit 2017 schmückt das Bild, das Jörg Wieder Ilka Federschmidt mitbrachte, die Superintendentur.

Schwebebahn-Waggons in Matagalpa: Seit 2017 schmückt das Bild, das Jörg Wieder Ilka Federschmidt mitbrachte, die Superintendentur.

Foto: Jörg Wieder/KK

CEPAD gehört zu den größten Hilfswerken Nicaraguas und nutzt die kirchlichen Kontakte zu den zahlreichen christlichen Gemeinden, um die Wirtschaftskraft der Dorfgemeinschaften wie auch soziale Gerechtigkeit, Demokratie und Nachhaltigkeit zu fördern. Der Evangelische Kirchenkreis Wuppertal unterstützt die Dorfentwicklung in der Umgebung rund um Matagalpa pro Jahr mit rund 20.000 Euro.

„Es soll eine Partnerschaft von Gleichen sein“, betonte Pfarrer Jörg Wieder, der mit seiner Frau Karin Wieder 1992 und 1993 erstmals im Rahmen eines Auslandsvikariats in Matagalpa war. Drei Jahre später baute das Ehepaar im Auftrag von CEPAD einen landesweiten pastoralen Fernstudiengang auf.

„Ich bin außerordentlich dankbar, dass wir in Wuppertal so viel von unseren Partnern aus Matagalpa lernen durften und dass sie uns zu neuen Gedanken inspiriert haben“, sagte Wieder. Gerne denke er an die Besuche von Gästen aus Nicaragua in den Gemeinden Wuppertals. „Nicht selten haben ihre Berichte und Fragen unser Denken verändert und unser Denken vorangebracht.“

 Eine Partnerschaft, die von Begegnung lebt: Nora Montenegro und Jörg Wieder auf der Synode 2015.

Eine Partnerschaft, die von Begegnung lebt: Nora Montenegro und Jörg Wieder auf der Synode 2015.

Foto: Jörg Wieder/KK

Ähnlich äußerte sich auch Juan Carlos Palma, der frühere Regionaldirektor von CEPAD Matagalpa. Die große Stärke der Partnerschaft sei ihre Nachhaltigkeit mit ihren regelmäßigen wechselseitigen Besuchen, meinte Palma. „So konnten wir ein besseres Verständnis für einander aufbauen und uns gegenseitig vermitteln, wie wir in unseren Ländern den Glauben leben und unser Leben gestalten.“

Die Partnerschaft habe in der Coronazeit zunächst gelitten, denn es sei schwierig gewesen, miteinander in Kontakt zu bleiben, meinte Nora Montenegro, die Vorsitzende des Pastoralkomitees Matagalpa. „Es hat uns sehr geholfen, dass der Kirchenkreis uns mehrere iPads geschenkt hat, damit wir digital zusammenkommen konnten.“

Das sei aber kein Ersatz für die persönliche Begegnung, darin waren sich alle Teilnehmenden der Zoomfeier einig. Aufgrund der Pandemie musste die geplante Reise einer Wuppertaler Delegation abgesagt werden. Zuletzt fand ein Besuch im Jahr 2017 statt. Nun wird die Grupp in den diesjährigen Sommerferien nach Matagalpa reisen. Für 2024 ist ein Besuch von CEPAD in Wuppertal geplant.

Die christlichen Gemeinden Nicaraguas lebten vom Engagement vieler, vieler Ehrenamtlicher, lobte Superintendentin Ilka Federschmidt. Es gebe nur wenige Hauptamtliche. „So geht lebendige Gemeinde auch. Das dürfen wir von Ihnen lernen und es macht uns Mut in dieser Zeit, in der unsere Kirche kleiner wird und sich sehr verändern wird.“

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