Gewerbeflächen in Wuppertal Viele Flächen, aber kein Fraß

Wuppertal · Rund 180 Hektar neue Gewerbeflächen sollen in Wuppertal innerhalb der nächsten 15 Jahre erschlossen werden. Das sieht das jetzt fortgeschriebene Handlungskonzept der Verwaltung vor.

 Dezernent Frank Meyer.

Dezernent Frank Meyer.

Foto: Wuppertaler Rundschau

180 Hektar - das entspricht der Fläche von 180 Fußballfeldern und ist Erweiterungsraum für gewerbliche Ansiedlungen, der aus Sicht von Oberbürgermeister Andreas Mucke und der Wirtschaftsförderung dringend benötigt wird. "Wir haben noch Restflächen, aber nicht mehr viel", skizziert Mucke die aktuelle Situation. Und Wirtschaftsförderungs-Chef Rolf Volmerig betont: "Die Nachfrage ist da." Zuletzt habe man im Schnitt rund 12 Hektar pro Jahr an neuen Flächen benötigt, um dem Bedarf von Industrie, Handel und Dienstleistungen einigermaßen gerecht zu werden.

Um diese Nachfrage zu kanalisieren, wurde das Gewerbeflächen-Handlungskonzept von 2011 jetzt mit großem Aufwand upgedatet. Es weist inzwischen nicht nur konkrete Flächen aus, für die möglichst schnell die gewerbliche Nutzungin Bebauungsplänen verankert werden soll, sondern legt auch Kriterien fest, denen Investoren auf den jeweiligen Arealen genügen sollten. Damit will man nicht zuletzt in Richtung branchenspezifischer Nutzungen steuern. Das Wort vom IT-Campus machte bei der Vorstellung bereits die Runde.

Mehrere große Flächen fasst das Handlungskonzept ganz konkret für die kurzfristige Entwicklung ins Auge: Die bereits als Kompromiss mit den Anwohnern fest umrissene Fläche an der Bramdelle in Nächstebreck, in unmittelbarer Nähe das Areal Blumenroth, die Ecke Schützenstraße/Carnaper Straße (Ex-Prym-Gelände) sowie der Bereich des ehemaligen Bahnhofs Varresbeck an der Trasse.

Außerdem ganz oben auf der Wunschliste der Wirtschaftsförderung ist das theoretisch 27 Hektar große Gebiet Blombach-Süd. Hier verhindert aber zwischen den städtischen Flächen gelegener privater Streubesitz mit nicht verkaufswilligen Eigentümern die großflächige Erschließung. Gut möglich, dass hier das lange nicht genutzte Instrument des Umlegungsausschusses wieder aktiviert wird. Er kann nach den Maßgaben des Baugesetzbuches Grundstückstausche veranlassen, um wirtschaftlich nutzbare Flächen herzustellen.

Neue wie alte Ausweisungen stellen aus Sicht von Planungsdezernent Frank Meyer übrigens keinen Flächenfraß dar. In den vergangenen Jahren wurden rund 60 Prozent der neuen Gewerbeareale auf Brachgelände realisiert. Von den für die Zukunft 180 ins Auge gefassten neuen Flächen sind immerhin auch 80 Hektar bereits gewerblich genutzt.

Wuppertals Bau- und Planungsdezernent Frank Meyer: "Rund 60 Prozent der neuen Gewerbeflächen sind auf alten Brachen realisiert worden."Foto: Rundschau

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