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Unbemerkt gestorben

Unbemerkt gestorben

Ende August fand die Feuerwehr in einer Wohnung an der Vogelsaue die Leiche des 36-jährigen Mieters, die ohne Zweifel schon lange dort lag. Laut Polizei war der Mann einsam gestorben. Nachbarn hatten Wochen vorher wegen einer Fliegenplage das Amt verständigt ...

Schuld an seinem Tod ist niemand. Inzwischen ist aber klar, dass der Mann zumindest mehrere Wochen weniger so entwürdigend hätte daliegen können: Rundschau-Leser Christian Böcker aus dem Haus nebenan hatte bereits zum Monatswechsel zuvor die Stadtverwaltung informiert — wegen Fliegen. "Es waren so dicke, eklige Dinger", sagt er. In seiner Wohnung seien sie gewesen, im ganzen Gebäude. Daraufhin habe das Ordnungsamt auch ein Team geschickt. Das klingelte jedoch wohl an der falschen Tür — und traf eine muntere Familie an.

Damit war die Sache zunächst erledigt. Bei einer Fliegenplage sind ja ohnehin viele Ursachen denkbar. In dem engen Mietshaus etwa werden die Mülltonnen im Treppenhaus abgestellt. Vielleicht hatte man Böcker aber auch nicht richtig zugehört. Der Mann kämpfte über Wochen einen aussichtslosen Kampf gegen Fliegen: "Ich habe jede Ritze in der Wohnung mit Spachtelmasse zugeschmiert. Aber die kamen weiter." Und: "Wenn ich mir vorstelle, wo die Viecher hergekommen sind, wird mir jetzt noch schlecht."

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Immer wieder sprach er Leute an, auch die Polizei. Letztlich war es aber der Vermieter des Verstorbenen, der die Feuerwehr rief — weil er kein Geld mehr bekommen hatte und der Briefkasten überquoll ...