Trotz warmen Winters — Reifenwechsel ist Pflicht

Bisher gab es kaum Minustemperaturen und Schnee. Viele Autofahrer sind daher noch auf Sommerreifen unterwegs. Und riskieren damit ein Bußgeld.

Allen, die es bisher vor sich hergeschoben oder die schlichtweg aus Zeitmangel darauf verzichtet haben, wurde bis jetzt auch kein triftiger Grund dafür gegeben: Die Rede ist vom Reifenwechsel. Die milden Temperaturen und das Ausbleiben von Schneefällen lassen einen schnell vergessen, dass eigentlich Winterreifen aufgezogen werden müssten. Dennoch wird es langsam Zeit für den Wechsel, denn bei der ersten Glätte muss man laut StVO bereits auf M+S-Reifen unterwegs sein. Gegenüber den Versicherungen besteht hierzu keine Verpflichtung, aber die Straßenverkehrsordnung fordert eindeutig die für "Matsch und Schnee" geeigneten Winterreifen. Kommt es im Winter zu einem Unfall und man ist noch mit Sommerreifen gefahren, so ist man juristisch im Nachteil. Wer gegen die gesetzliche Winterreifenpflicht verstößt, darf tief in die Tasche greifen.

Das Bußgeld für dieses Vergehen liegt bei mittlerweile 60 Euro. Die Kosten bei einem Unfall übernehmen die Versicherungen jedoch unabhängig von der Bereifung. Bei Blitzeis oder unerwarteten Schneefällen sollte man das Auto aber dennoch lieber stehen lassen, denn in solchen Situationen überprüfen Versicherungen durchaus, ob man vor Fahrtantritt schlechte Straßenverhältnisse ausmachen konnte. Den Zeitraum für Winterreifen merkt man sich am besten mit dem Leitspruch: "Von Oktober bis Ostern." In dieser Zeit kann es auf den Straßen am ehesten rutschig werden, so dass man rechtzeitig auf eine sichere Winterbereifung (Testsieger 2014) umstellen sollte. Am besten vor dem ersten Schnee wintertaugliche Bereifung aufziehen

Wer nicht plant, sein Auto so lange zu fahren, bis es schrottreif ist, ist an seinem maximalen Werterhalt interessiert. Der Winter bildet dabei eine ebenso schwierige wie herausfordernde Jahreszeit, da Frost und Rollsplit viele Teile des Autos angreifen können. Wer also seinen Wagen nach einigen Jahren zum Verkauf anbieten will, der sollte paar einfache Dinge beherzigen, um den Verkaufswert des eigenen Autos zu steigern.

  1. Reifendruck: Die Winterreifen sollten immer um die 2,0 Bar haben, die eingelagerten Sommerreifen brauchen ca. 0,3 Bar mehr Druck. Vor dem Einlagern die Reifen unbedingt auf Risse überprüfen und Steinchen entfernen.
  2. Die Batterie überprüfen und schützen: Damit die kälteempfindlichen Batterien keinen Schaden nehmen, kann man sie in einer Thermoverpackung vor Minusgraden bewahren. So verlängert man das Leben der Batterie. Zudem sollten die Kontakte gereinigt werden.
  3. Frostschutz in wasserführenden Systemen: Das Kühlwasser sollte auf jeden Fall vom Fachmann überprüft und mit Frostschutzmittel versehen werden. Geschieht dies nicht, können die Wasserpumpe, der Kühler selbst, sowie Wasserschläuche und Thermostat geschädigt werden, was eine erhebliche Wertminderung des Wagens bedeutet.
  4. Rollsplit und Streusalz vom Lack entfernen: Regelmäßig in die Waschanlage fahren oder das Auto gut versiegeln ist Pflicht. Lässt man hochgespritztes Streusalz zu lange antrocknen, schadet das dem Lack. Auch das bedeutet einen Wertverlust.
  5. Isolierungen: Die Isolierungen an Fenstern und Türen sowie Kofferraum mit speziellen Fetten pflegen, so bleiben sie auch bei Kälte geschmeidig und werden nicht porös und brüchig.

Sollte der Wagen nicht in einer Garage parken, ist eine Vollgarage aus Folie empfehlenswert. So ist der PKW vor Frost geschützt, und der Lack sowie die Isolierungen leiden weniger. Bildrechte: Flickr Auto im Schnee smitty42 CC BY-ND 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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