Thema Suizid und Prävention Gedenkveranstaltung im Kothener Wald

Wuppertal · In der Öffentlichkeit wird das Thema Suizid weitgehend verdrängt. Deshalb hat unter anderem die Weltgesundheitsorganisation am 10. September 2003 erstmals den „Welttag der Suizidprävention“ ausgerufen. Aus diesem Anlass informieren der „Wendepunkt – Wuppertaler Krisendienst“, „Hi.na.S.“ (Selbsthilfegruppe Hinterbliebene nach Suizid e.V.), das Bündnis gegen Depression und der Sozialpsychiatrische Dienst der Stadt Wuppertal über die Ausrufung dieses Aktionstages.

 Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkveranstaltung am Gedenkbaum im Kothener Wald (Bürgerwäldchen).

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gedenkveranstaltung am Gedenkbaum im Kothener Wald (Bürgerwäldchen).

Foto: Stadt Wuppertal

Zur Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung von Suizid und Suizidprävention findet deshalb zum Welt-Suizidpräventionstag am 10. September eine Gedenkveranstaltung am Gedenkbaum im Kothener Wald (Bürgerwäldchen) statt. Der Baum wurde durch eine Spende von Betroffenen im Auftrag von „Hi.na.S“ im Jahr 2018 gepflanzt. Dort hatten Angehörige aber auch Vertreterinnen und Vertreter der Hilfe- und Beratungsstellen das Wort, um der Suizidtoten zu gedenken. Denn es ist gerade auch ein Tag der Trauer und des Gedenkens an die Menschen, die durch Suizid verstorben sind. Corona-bedingt findet die Veranstaltung im kleinen Kreis statt.

Neben dem besonderen Tag des Gedenkens an die Menschen, die durch Suizid verstarben, ist es der Stadt Wuppertal wichtig, an diesem 10. September auf die Hilfsangebote im Rahmen der Suizidprävention aufmerksam zu machen. Ergänzend zu den niedergelassenen psychiatrischen und psychotherapeutischen Praxen, den Selbsthilfegruppen, verschiedenen Beratungsstellen, der Telefonseelsorge und natürlich der Hilfe bei akuter Suizidgefahr in der Klinik der Evangelischen Stiftung Tannenhof, bietet tagsüber der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamtes und in der Nacht und am Wochenende der Wuppertaler Krisendienst Wendepunkt Hilfe und Unterstützung für Betroffene und Angehörige an.

Durch kurzfristige Hilfen, Beratung und aktive Unterstützung können neue Perspektiven für das Leben und weiterführende Hilfen und Lösungen aufgezeigt werden. Angehörige und Bekannte von Betroffenen können durch die Beratung weitere Hilfsmöglichkeiten und Entlastung finden.

In Deutschland sterben jährlich rund 10.000 Menschen durch Suizid. Dies sind nach Angaben des Nationalen Suizidpräventionsprogramms für Deutschland mehr Menschen, als durch Verkehrsunfälle, Aids, Gewalttaten und illegale Drogen sterben.

Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention ist die Anzahl der Suizidversuche zehn Mal so hoch. Die Zahl der Menschen, die durch den Suizid eines nahestehenden Menschen betroffen sind, wird auf 100.000 geschätzt.

Das Gefühl, nicht mehr leben zu wollen, betrifft Menschen aller Altersgruppen. Männer begehen deutlich häufiger Suizid; vorher über ihre Gefühle und Absichten zu reden und sich Hilfe zu suchen fällt ihnen erheblich schwerer als Frauen. 2020 haben sich in Wuppertal 44 Menschen selbst getötet, im Jahr davor waren es 34 Menschen.

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