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Bergische Uni: Stromnetz der Zukunft

Bergische Uni : Stromnetz der Zukunft

Unter dem Namen "Electric City Neuss" (ElCiN) haben die Stadtwerke Neuss mit der Stadt Neuss und einem Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Bergischen Universität Wuppertal unter Leitung von Prof. Dr.-Ing.

Markus Zdrallek ein innovatives Forschungsprojekt zur Stromversorgung der Zukunft gestartet.

Ziel ist es, in den kommenden drei Jahren ein ganzheitliches Quartierskonzept zu erstellen, das ganz auf eine Sektorenkopplung setzt, das heißt die Zusammenführung der Bereiche Strom, Gas, Mobilität und Wärme. Die Projektbeteiligten erhalten für ihr Vorhaben eine Förderung der Europäischen Union in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro.

Um die energiepolitischen Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen und die Energiewende erfolgreich zu realisieren, müssen Veränderungen im Energiesystem geschehen. Hier setzt das federführend von den Stadtwerken Neuss entwickelte Projekt ElCiN an. Durch die Nutzung lokaler Flexibilitätspotenziale und den Einsatz von Sektorenkopplungs- und Speichertechnologien werden die erneuerbaren Energien effizienter in die Netze integriert, und die Aufnahmekapazität der Netze kann erhöht werden.

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"Zum ersten Mal gehen wir die intelligente sektorenübergreifende Kopplung der Sektoren Strom, Gas, Wärme und Mobilität an, um keine elektrische Energie aus Wind und Sonne im Quartier ungenutzt zu lassen. Gemeinsam mit den Stadtwerken Neuss wollen wir in diesem ambitionierten Forschungsprojekt Lösungen für das energetische Quartier der Zukunft entwickeln, in den Quartieren in Neuss umsetzen und die Praxistauglichkeit erproben", erklärt Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek. Zusätzlich sollen ein Mobilitätskonzept und die Implementierung einer Ladeinfrastruktur in Quartieren dazu beitragen, die Lärm- und Treibhausgasemissionen zu verringern.

Im ersten Projektschritt werden vier Neusser Quartiere bezüglich Technologie und Potenzial analysiert. Im zweiten Schritt sollen in zwei ausgewählten Quartieren unterschiedliche Einspeiser und Lasten betrachtet und dann in ein Regelungskonzept eingebunden werden. Dazu zählen Windenergie- und Photovoltaikanlagen, aber auch die unterschiedlichen Lasten (Bedarfe) von ortsansässigen Unternehmen.

Ein weiteres und wesentliches Ziel des Projektes ist die Erhöhung des Anteils der Elektrofahrzeuge im Neusser Stadtgebiet und deren Integration in das Netz-Regelungskonzept. Unterstützend einhergehen soll das mit dem Aufbau einer intelligenten Ladesäuleninfrastruktur. Zu dieser zählt auch die Weiterentwicklung des Konzeptes "mobile Ladesäule".

Für die ausgewählten Quartiere wird die Stadt Neuss mit den Projektpartnern ein Mobilitäts- und Ladesäuleninfrastrukturkonzept skizzieren. Die Ergebnisse fließen zusammen zu einem "Gesamtkonzept für das energetische Quartier der Zukunft".

Die wissenschaftliche Begleitung durch die Bergische Universität Wuppertal soll die Möglichkeit bieten, die Erkenntnisse und Ergebnisse des Forschungsprojektes "Electric City Neuss" später auf andere regionale Energieversorger und deren Quartiere zu übertragen. Der Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Markus Zdrallek ist seit vielen Jahren im Bereich der Grundsatz- und Aufbauplanung elektrischer Energieversorgungsnetze tätig.

Die Projektbeteiligten nehmen an, dass das Projekt ElCiN einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen liefern könnte. Die Forschungsergebnisse, so der Wunsch und die Erwartung der Projektpartner, könnten einen erheblichen Anteil zu einer kostengünstigeren Integration der erneuerbaren Energien in die Verteilungsnetze leisten und CO2-Emissionen deutlich reduzieren. All dies wäre eine Grundlage für ein optimiertes Netzmanagement.

Involviert in das Förderprojekt sind zudem die Stadtwerke-Tochter Neusser Bäder und Eissporthalle sowie als assoziierte Partner die "gc Wärmedienste GmbH", die Westnetz GmbH und die Dresen Gruppe aus Neuss.