Schulprojekt fährt zur EM

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit sind zwei HipHop-Tanzformationen mit Schülern aus Wuppertal auf Erfolgskurs: Die Gruppe "New Hope" fährt jetzt sogar zur Europameisterschaft.

 Beim Streetbeat-Contest in Kleve zogen die „Golden Moves“ und „New Hope“ allen Konkurrenten davon — sehr zur Freude von Trainer René Chawla (vorne re.).

Beim Streetbeat-Contest in Kleve zogen die „Golden Moves“ und „New Hope“ allen Konkurrenten davon — sehr zur Freude von Trainer René Chawla (vorne re.).

Foto: Karin Schwarz

Ihre Leidenschaft ist Hip Hop-Tanz, ihre Plattformen finden sie bei Schul-Events, Stadtausscheidungen oder speziellen Veranstaltungen wie zuletzt dem "Streetbeat" in Kleve. Unter professioneller Betreuung des Lehrers René Chawla, der Sport und Gesellschaftslehre an der Gesamtschule in Barmen unterrichtet, sind aktuell sieben Schülerinnen im Alter von 14 bis 18 Jahren in der 2012 gegründeten Formation "Golden Moves" aktiv. Dank individueller Förderung im Sportunterricht sind sie inzwischen absolut wettbewerbstauglich — auch im Vergleich mit den Gruppen aus ambitionierten Tanzschulen. Den besten Beweis dafür liefern die mittlerweile 23 Pokale, die in Mensa und Klassenraum ihren Platz gefunden haben.

Inzwischen ist aus dem Schulunterricht auch eine Gruppe Mädchen bis 14 Jahre erwachsen, die sich "New Hope" nennt und unter anderem im vergangenen Herbst beim "Bergischen Löwen" antrat. Dort belegte sie nicht nur einen der vorderen Plätze, sondern lernte auch die "Becker Twins" kennen. Seit November sind die beiden zwölfjährigen Jungs fester Bestandteil der Formation. René Chawla dazu: "Was für uns als Schule möglich ist, ist toll."

Im März zeigten dann beide Formationen sowohl bei den Duisburger Tanztagen als auch bei der Westdeutschen Meisterschaft in Düsseldorf Choreographien, mit denen man viele "professionelle" Konkurrenten aus dem Feld schlug. Auch nach dem "Streetbeat" in Kleve zog man jubelnd und mit einem weiteren ersten Platz davon.

René Chawla, der zunächst als Student an der Gesamtschule eine HipHop-AG anbot und "seine" Akteure immer begleitet, erklärt die Erfolge s vor allem mit Disziplin. "Ich bin sehr streng", beurteilt er seine Vorgehensweise, doch gleichzeitig lässt er keinen Zweifel daran, wie viel Spaß beide Seiten beim erfolgreichen Training haben. Das geht mittlerweile weit über die anfänglichen Zeiten hinaus. Hinzu kommt bei dem Pädagogen das Erarbeiten der Choreographien, die Organisation der Fahrten zu den Veranstaltungsorten und die Kommunikation mit den Angehörigen seiner Schutzbefohlenen.

Dabei steht die nächste Generation auch schon wieder in den Startlöchern: Im normalen Schulsport machen aktuell viele junge Hip-Hopper ihre ersten schwungvollen Gehversuche. Die "New Hope" hingegen peilen in diesen Tagen ein ganz großes Ereignis an. Am Freitag, 1. Mai, starten sie in Richtung Kalkar zu einem dreitägigen Event. Das trägt den Namen Europameisterschaft!

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