Schülerfirma „ValleyVintage Wuppertal“ Karten spielen mit Else, Pina und Friedrich

Wuppertal · Was haben Pina Bausch und Else Lasker-Schüler gemeinsam? Schon klar, die beiden sind bekannte Wuppertaler Persönlichkeiten. Nun bekommen die beiden Frauen eine weitere Gemeinsamkeit: Das Schülerunternehmen „ValleyVintage Wuppertal“ hat ein Kartenspiel entwickelt, bei dem die beiden Berühmtheiten zusammen mit Marie Gruber (Schauspielerin) und Helene Stöcker (Frauenrechtlerin) die vier Damen abbilden. Und auch bei den Buben und den Königen finden sich bekannte Gesichter wieder.

 Einige Schülerinnen und Schuler des Unternehmens „ValleyVintage Wuppertal“.

Einige Schülerinnen und Schuler des Unternehmens „ValleyVintage Wuppertal“.

Foto: Simone Bahrmann

Im Rahmen des Projektkurses Sozialwissenschaften haben 14 Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs des Gymnasiums Bayreuther Straße die Firma „ValleyVintage Wuppertal“ gegründet und das Kartenspiel „Wuppercards“ auf den Markt gebracht.

„Wir wollten mal was anderes machen. Nicht nur Frontalunterricht. Da kam uns die Idee, etwas zu machen, was für uns auch im beruflichen Leben von Vorteil sein kann, und wir entschieden uns dazu, eine Schülerfirma zu gründen. Die basiert auf dem Junior-Programm des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln und bietet Schülern bundesweit die Möglichkeit, für ein Schuljahr ein eigenes Unternehmen zu gründen. Es ist spannend, hautnah zu erleben, was ein Unternehmen ausmacht und wie es funktioniert“, erklärt Anabella Becker, die für „ValleyVintage Wuppertal“ die Pressearbeit übernommen hat.

Das Design des Kartenspiels „Wuppercards“ haben die 14 Schüler (alle zwischen 17 und 18 Jahre alt) vollständig selbst entwickelt. Und auch um die Produktion, den Vertrieb und das Marketing kümmern sich die jungen Leute selbst. „Jeder von uns hat eine Aufgabe übernommen, die zu seinen oder ihren Interessen beziehungsweise Stärken passt“, sagt Kenan Bay, Vorstandsmitglied des Schülerunternehmens. Für die heimatverbundenen Schülerinnen und Schüler war schnell klar, dass das entwickelte Produkt auf jeden Fall im Zusammenhang mit der Stadt stehen muss. Kein Wunder, denn aufgewachsen sind sie alle in Wuppertal und werden täglich – unter anderem im Unterricht – von bekannten Charakteren der Stadt begleitet.

Und warum ausgerechnet ein Kartenspiel? „Wir wollten dabei auch ein sinnvolles Produkt entwickeln und nicht etwas, das nur herumsteht und Staub fängt. Da einige von uns selbst gerne Karten spielen, oft auch hier in der Schule in den Pausen, ist so die Idee entstanden“, sagt Kenan Bay. 

 Die „Wuppercards“.

Die „Wuppercards“.

Foto: Simone Bahrmann

Neben weiteren bekannten Persönlichkeiten wie Friedrich Bayer, Wilhelm Dörpfeld (beide Buben) und Johannes Rau sowie Rudolf Brockhaus (beide Könige), ist natürlich auch die Schwebebahn in dem Kartenspiel vertreten. Die ersetzt zum Beispiel das Pik-Motiv. Die Rückseite der Karten zeigt die Skyline der Stadt – mit Stadthalle, Laurentiuskirche, Sparkassenturm und Co.

Das Kartenspiel ist ein normales Poker-Deck mit 52 Karten und kostet zehn Euro. Derzeit gibt es eine erste limitierte Auflage von 500 Exemplaren, von denen bereits einige verkauft worden sind. Ein wenig Gewinn haben die Schülerinnen und Schüler dabei gemacht. „Davon zahlen wir die Personen und Unternehmen aus, die in uns finanziell investiert haben und es so erst möglich gemacht haben, dass wir produzieren können. Mit dem restlichen Gewinn möchten wir unser Unternehmen ausbauen und bei Bedarf eine zweite Auflage finanzieren“, sagt Thore Hahnel, ebenfalls Vorstandsmitglied.

Neben dem Kartenspiel hat „ValleyVintage Wuppertal“ einen Design-Flaschenhalter namens „Weinknecht“ entworfen. Besonders hohen Wert legen die Schülerinnen und Schüler auf Qualität und Nachhaltigkeit: So ist der praktische Helfer aus recyceltem Holz aus der Region in einer regionalen Schreinerei produziert. Die „Wuppercards“ werden ebenso von einer Firma aus der Region produziert.

„Wir würden uns sehr freuen, wenn viele Wuppertaler Einzelhändler oder auch öffentliche Institutionen auf uns aufmerksam werden und die ‚Wuppercards‘ in ihr Programm aufnehmen würden. Wir finden, dass Wuppertal eine einzigartige Stadt ist, und das wird oft übersehen. Mit den Karten wollen wir das zeigen“, sagen die Schüler.

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