Prunk, Protz, Bescheidenheit

Ostersbaum · Die Armen und die Reichen: Mit viel Spielfreude setzten Kinder aus dem Nachbarschaftsheim am Platz der Republik und von der Grundschule Mirker Bach ein ernstes Thema in Szene.

 Viele kleine Nachwuchstalente beschäftigten sich auf der Bühne mit dem Thema „Arm und Reich“.

Viele kleine Nachwuchstalente beschäftigten sich auf der Bühne mit dem Thema „Arm und Reich“.

Foto: Bube

Wie ist das, arm oder reich zu sein? Vier Monate lang haben Kinder vom Nachbarschaftsheim und der Grundschule Mirker Bach aus ihren Gedanken mit Unterstützung der Künstlerinnen Chris Strauss und Christiane Obermayr ein Theaterstück entwickelt. Die Uraufführung gab es jetzt am Platz der Republik — und gleich zu Beginn eine Überraschung: Willkürlich wurden die Zuschauer in zwei Lager geteilt — auf der einen Seite die "Armen", auf der anderen die "Reichen".

Warum? Diese Frage zog sich durch das ganze Stück. Und das war nicht ohne. In rasch wechselnden Szenen wurden Gegensätze lebendig: Prunk und Protz contra Bescheidenheit und einfaches Leben — hier die High Society, dort mittellose Menschen auf ihren Äckern. Musikalisch unterlegt beispielsweise mit dem "Anatevka"-Musical-Hit "Wenn ich einmal reich wär" bedurften diese Klischeebilder gar nicht vieler Worte, um zu wirken.

Apropos Worte: "Ich habe Geld und Gold, was hast du?" Antwort: "Ich habe Mama und Papa, die mich lieb haben" — das waren Facetten, die das brisante Stück würzten.

Fast eine Stunde lang hielten die jungen Akteure durch, wechselten oft die Kostüme — und kamen am Schluss zu der Erkenntnis "Wer arm und reich erfunden hat, ist einfach bekloppt." Damit wurde das Publikum aufgefordert, die zu Beginn zugewiesenen "Arm-und-Reich"-Plätze zu verlassen, und gemeinsam in der Mitte des Saales zu feiern.

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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