Wuppertaler Arbeitsmarkt OB Mucke: Langzeitarbeitslosen helfen

Wuppertal · In Wuppertal ist die Arbeitslosenquote im April im Vergleich zum Vorjahresmonat von 9,4 auf 8,5 Prozent gesunken. Darüber freut sich Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke. Aber er hebt auch warnend den Finger.

 Andreas Mucke.

Andreas Mucke.

Foto: Bettina Osswald

Die besseren Zahlen seien ein Beleg für die gute wirtschaftliche Entwicklung im Bergischen Land sieht. "Die Auftragsbücher sind gut gefüllt. Die Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften", berichtet der Rathauschef aus seinen Gesprächen mit Wuppertaler Unternehmern.

Allerdings profitieren nicht alle von der guten Entwicklung des ersten Arbeitsmarktes. "Die Unterbeschäftigungsquote ist zwar leicht gesunken, aber immer noch auf einem viel zu hohen Niveau", so Mucke. Für ihn ist klar, dass es in Wuppertal keinen Arbeitsmarkt der zwei Geschwindigkeiten geben darf und nun schwerpunktmäßig die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit bekämpft werden muss.

Der Oberbürgermeister will deswegen nicht nur zusätzliche Angebote auf dem zweiten Arbeitsmarkt schaffen, sondern genauer schauen, welche weiteren Hilfen Arbeitslose brauchen. Langzeitarbeitslose haben vielfältige Probleme — von der Überschuldung, einer Erkrankung bis hin zu fehlender Kinderbetreuung —, die den Einstieg in den Arbeitsmarkt erschweren. Er erhofft sich daher auch Antworten aus der Arbeit des "Bündnisses gegen Armut und für soziale Gerechtigkeit", das am Mittwochabend (2. Mai 2018) in der Laurentiusschule seine ersten Arbeitsergebnisse vorstellen wird.

Auch das neue Gewerbeflächenkonzept soll einen Beitrag zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit leisten. "Welche Unternehmen auf den neuen Flächen vorrangig angesiedelt werden, wird sich zuvorderst am Arbeitsplatzeffekt sowohl für hochqualifizierte als auch für geringer qualifizierte Beschäftigte orientieren", erklärt Mucke.

Alleine wird Wuppertal die Langzeitarbeitslosigkeit aber nicht reduzieren können. "Dafür müssen die Überschüsse des Bundesfinanzministers, der Bundesagentur für Arbeit, der Krankenkassen und auch der Rentenversicherung genutzt werden", fordert der Oberbürgermeister in Richtung Berlin und Nürnberg.

Mit zusätzlichen Mitteln könnte das Jobcenter mehr Angebote auf dem zweiten Arbeitsmarkt bereitstellen und die Stadt viele Ideen des "Bündnisses gegen Armut" umsetzen. Durch größere Anstrengungen bei der medizinischen Rehabilitation würden gesundheitlich eingeschränkte Arbeitslose schneller den Jobeinstieg finden.

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