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Neulich bei ... der CDU: Nuancen

Neulich bei ... der CDU : Nuancen

In einem "Mediengespräch" wollte die CDU am Mittwoch die "Ziele, Materialien und Maßnahmen des Wahlkampfes gemeinsam mit unserem Kandidaten, Oberbürgermeister Peter Jung, vorstellen". Aber dann wurde es doch noch interessant...

Die inhaltliche Vorstellung der vielerorts plakatierten "Klaren Ziele" nahm schon einige Zeit in Anspruch. Sachlich vorgetragen führte die Auflistung von der Bekämpfung der Schulden, über den Ausbau der U-3-Betreuung, verstärkter Sanierung der Brücken hin zu mehr Sauberkeit und Bürgerbeteiligung. Über die pünktliche und kostengetreue Fertigstellung des Döppersbergs, mehr Kooperation mit der Uni will sich Jung für mehr attraktiven Wohnraum einsetzen. Und die Kultur des Willkommens sei ihm weiterhin eine Herzensangelegenheit, dazu braucht es aber auch finanzieller Unterstützung durch Bund und Land. Aber während Jung auf den Flüchtlingsgipfel im September setzte, pochte der neben ihm sitzende Kreisvorsitzende Rainer Spiecker vor allem auf den niedrigen Unterstützungssatz der Landesregierung: "Rot-grün lässt Wuppertal am langen Arm verhungern!" So geht Wahlkampf!

Themawechsel Forensik: "Eine Ansiedlung auf Lichtscheid würde die positive Stadtentwicklung dort massiv beeinträchtigen", sagte Jung, das gelte es zu verhindern. "Es ist unerträglich", schimpfte Spiecker regelrecht erbost, die verzögerte Standortbekanntgabe sei eine versteckte Wahlkampf-Unterstützung für die rot-grünen Kandidaten. Während Jung trocken hinzufügte, das Drumherum berühre ihn weniger: "Für mich zählt zum Schluss das Ergebnis, nicht der Zeitpunkt."

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Keine Konflikte, aber doch deutliche Nuancen, die OB und Parteivorsitzender da zumindest in der Form trennen. Jung zeigte sich zu guter Letzt als engagierter Anhänger des von der Kommunalwahl getrennten Oberbürgermeister-Entscheids, die bekanntlich 2020 wieder zusammengeführt werden. Die Funktion des Rathaus-Chefs rechtfertige eine reine unabhängige Persönlichkeitswahl mit einer mehr als fünfjährigen Amtszeit. Schließlich sei man ja nicht das Anhängsel einer Partei. Deren schlechtes Ergebnis bei der letzten Kommunalwahl hatte dem Titelverteidiger obendrein Platz zwei auf dem Wahlschein hinter seinem SPD-Konkurrenten eingebrockt ...