Neue Mobilitätsangebote für Wuppertal

Die größte Stadt des Bergischen Lands befindet sich im Wandel. Wuppertal, das Industriezentrum, hat in den letzten Jahren auch viel Geld in die Entwicklung der Natur gesteckt und ist mittlerweile auf Platz 25 von 79 der grünsten Großstädte Deutschlands angekommen.

Dass 77,5 Prozent der Stadt begrünte Flächen sind, macht sich auch in der Lebensqualität und den Freizeitangeboten bemerkbar. Ein neue Zukunftsversion vom Wuppertal Institut: Elberfeld soll als erster bestehender Stadtteil in Deutschland in einen autofreien Bezirk umgewandelt werden.

Wuppertal ist in den letzten Jahren immer attraktiver geworden. Neben erschwinglichen Mieten — wie ein Blick auf das Wohnungsangebot zeigt — ist es vor allem der Ausbau der Radwege, der Wuppertal nun auch für eingefleischte Fahrradfahrer besonders interessant macht. Seit der offiziellen Freigabe der Nordbahntrasse im Dezember 2014 ist zum Beispiel die Strecke von Vohwinkel bis Nächstebreck fast durchgängig befahrbar. Diese Entwicklung ist einer Gründe für das positive Abschneiden der Stadt beim ADFC-Fahrradklima-Test 2016, einem Zufriedenheitsindex der Radfahrer. Bei der Umfrage im letzten Jahr haben 120.000 Bürgerinnen und Bürger teilgenommen und die Situation für Fahrradfahrer in knapp 540 deutschen Städten bewertet. In der Größenklasse der Städte mit mehr als 200.000 Einwohnern landet Wuppertal auf Platz 16 von 39 mit einer Gesamtnote von 3,9. Positiv fällt vor allem der Vergleich zu 2014 aus, denn durch die Fahrradförderung der jüngsten Zeit ist in Wuppertal eine starke Verbesserung der allgemeinen Situation für Radfahrer eingetreten.

Wenn es nach dem Wuppertal Institut geht, dann vollzieht Wuppertal bis 2027 eine totale Verkehrswende. Der radikale Vorschlag der Forschungsgruppe: Elberfeld soll zur autofreien Innenstadt umgewandelt werden. In Zeiten, in denen die Diskussion um Fahrverbote für Diesel-Autos und Verbrennungsmotoren täglich neuen Zündstoff bekommt, ist dieser Vorschlag zwar durchaus diskutierenswert, es ist aber im Blick zu behalten, dass in dem 4,5 Quadratkilometer großen Gebiet nicht nur knapp 39.000 Menschen wohnen, sondern auch 1.400 Betriebe ansässig sind. Ein Szenario wie das vorgeschlagene wäre ohnehin nur denkbar, wenn die Mobilitätsangebote das Autoverbot auffangen könnten. Eine Seilbahn in Wuppertal gilt hierfür als ambitioniertes Projekt, doch ob eine Verwirklichung umsetzbar ist, ist weiterhin fraglich. Wuppertal, das eine Bewerbung für die Bundesgartenschau 2025 plant, kann sich Koblenz als Vorbild nehmen, dort wurde im Rahmen der Bundesgartenschau 2011 eine Seilbahn über den Rhein gebaut. Laut dem Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig war die ein voller Erfolg. Und selbst wenn man sich entschlösse, das Projekt wahrwerden zu lassen, würden noch einige Jahre ins Land gehen. So bleibt fürs Erste die Nordbahntrasse zusammen mit der Schwebebahn das Highlight in Wuppertal. Am 2. September wird Erstere zur Bühne für das Festival KulturTrasse 2017, das die Kulturszene Wuppertals mit dem Freizeitweg verbindet. Weitere Information dazu finden sich hier. Bildrechte: Flickr Sliding in the dark Georgie Pauwels CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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