Schauspieler Lukas Gregorowicz besuchte das Rex "Lieber tot als Sklave!"

Wuppertal · Auf der Kinotour zur Premiere ihres Streifens "Schrotten" kamen die Protagonisten auch ins Rex am Kipdorf — und stellten eine beeindruckende Milieustudie vor.

 Regisseur Max Zähle (rechts), Hauptdarsteller Lukas Gregorowicz und Rex-Betreiber Mustafa El Mesaoudi (links) diskutierten mit Zuschauern über „Schrotten“.

Regisseur Max Zähle (rechts), Hauptdarsteller Lukas Gregorowicz und Rex-Betreiber Mustafa El Mesaoudi (links) diskutierten mit Zuschauern über „Schrotten“.

Foto: Raina Seinsche

Regisseur Max Zähle stammt aus Celle, einer Schrotthändler-Hochburg. Als Kind hatte er ganz selbstverständlich - so, wie die meisten Einwohner — Freunde aus dem "Schrotti"-Milieu, in dem das Sinti-Rotwelsch, Gaunerzinken und die zuweilen bedarfsgerechte Auslegung geltender Gesetze nicht ungewöhnlich waren. Jetzt hat dem 2012 mit seinem Kurzfilm "Raju" für den Oscar nominierten Filmemacher diese Erinnerung als Vorlage für seinen ersten Kinostreifen gedient.

Darin geht es um zwei Brüder, deren Lebensentwürfe unterschiedlicher nicht sein könnten: Als Mirko und Letscho Thalhammers Vater stirbt, hinterlässt er beiden den Schrottplatz der vielköpfigen Familie samt schlecht laufenden Geschäften und mancherlei anderer Probleme. Nun müssen sich die beiden Brüder im wahrsten Sinn des Wortes zusammenraufen, um die Schwierigkeiten zu bewältigen, denn Mirko hat absolut keine Lust mehr auf die Metallverwertungs-Firma.

Beide brauchen allerdings rasch dringend Geld — und Mirko stößt auf einen, ziemlich bescheuerten Plan, der die letzte Chance für alle ist... Auch die Liebe, spezielle Lebenserkenntnisse und handfeste Schlägereien kommen nicht zu kurz.

"Schrotten", den Max Zähle und sein Hauptdarsteller Lukas Gregorowicz ("Unsere Mütter, Unsere Väter") jetzt zur Premiere im Rex persönlich vorstellten, ist kein Film für den Mainstream. Umso mehr dürfte er Freunde handfest skizzierter Milieustudien im Stil von "Soul Kitchen" oder "Lammböck" ansprechen, die an der sensiblen Erzählung und dem wunderbaren Soundtrack ihre Freude haben dürften.

Um die ging es bei der anschließenden Diskussion zwischen den Machern und den Premierenbesuchern genauso wie um den Film-Kernsatz: "Lieber tot als Sklave!"

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