Besuch aus Gladbeck Königinnen schweben übers Tal

Wuppertal · Königlicher Besuch: Die Gladbecker Appeltatenköniginnen statteten Wuppertal einen hoheitlichen Besuch ab und sprachen an alle Wuppertaler eine Einladung zum diesjährigen Appeltatenfest aus.

 Seit 1989 krönen die Gladbecker jedes Jahr eine Appeltatenkönigin. Sechzehn Majestäten inklusive der amtierenden Königin Xenia Hollosi (2. v. r.) ließen sich zusammen mit zwei Stadtführerinnen (links und rechts) im Kaiserwagen königlich über die Wupper chauffieren.

Seit 1989 krönen die Gladbecker jedes Jahr eine Appeltatenkönigin. Sechzehn Majestäten inklusive der amtierenden Königin Xenia Hollosi (2. v. r.) ließen sich zusammen mit zwei Stadtführerinnen (links und rechts) im Kaiserwagen königlich über die Wupper chauffieren.

Foto: Simone Bahrmann

Gerade erst waren Gladbeck und Wuppertal in Erinnerung an das Gladbecker Geiseldrama 1988 zusammen in den Medien präsent, schon gibt es erneut Berührungspunkte zwischen unserer Großstadt und dem kleinen Städtchen am Rande des Ruhrpotts. Eine königliche Gladbecker Delegation besuchte am vergangenen Wochenende Wuppertal, um sich einmal kaiserlich von Vohwinkel nach Oberbarmen chauffieren zu lassen.
Eine königliche Delegation? Ganz genau, und zwar die Gladbecker Appeltatenköniginnen, angeführt von der amtierenden, 26 Jahre alten Appeltatenmajestät Xenia Hollosi.

"Appeltaten-was?", fragen sich jetzt wahrscheinlich die meisten Wuppertaler. Beate Günther, Appeltatenkönigin des Jahres 2011, gibt Antwort: "Appeltaten ist plattdeutsch für Apfelkuchen, da Gladbeck mehr oder weniger in einer Apfelregion liegt. Das Appeltatenfest ist ein Gladbecker Stadtfest im September, in dem jedes Jahr eine neue Appeltatenkönigin gekrönt wird, die sich zuvor in der Apfelolympiade (Wer schält die längste Apfelspirale?) gegen ihre Konkurrentinnen durchgesetzt hat. Die amtierende Königin repräsentiert ein Jahr lang die Stadt, besucht öffentliche Veranstaltungen und engagiert sich mit den ehemaligen Majestätinnen für gute Zwecke." Doch damit ist es nicht getan. Jede ehemalige Majestät bekleidet, wenn sie möchte, ein Ehrenamt auf Lebenszeit und engagiert sich auch über ihre Amtszeit hinaus für gute Zwecke. Das Besondere: Die Appeltatenkönigin muss nicht von königlichem Blut sein. "Jede Gladbeckerin, ob alt oder jung, kann unsere neue Majestät werden", erklärt die Königin von 2011.

Was 15 ehemalige Appeltatenköniginnen und die amtierende Majestät Xenia nach Wuppertal verschlägt, ist schnell zu beantworten: "Wir machen ab und zu Ausflüge und suchen uns immer etwas aus, das majestätisch und königlich anmutet", erklärt Beate Günther. Was wäre da majestätischer als eine Kaffeefahrt im Kaiserwagen? Auf den Spuren von Kaiser Wilhelm schwebten die Majestäten gut gepolstert mit einem Tässchen Kaffee in der Hand über das Wuppertaler Volk und erregten mit ihren Schärpen und mit Königin Xenia in königlichem Ornat und mit Apfelkörbchen in der Hand einiges an Aufsehen. "Die Schwebebahn ist wirklich ein geniales Fortbewegungsmittel", urteilten die Königinnen anschließend und zogen das Fazit: "Die Fahrt hat Lust auf mehr Wuppertal gemacht."

Um Wuppertal und Gladbeck in Zukunft mehr im Positiven zu verknüpfen, verteilten die Königinnen nicht nur Äpfel an die Wuppertaler Fahrgäste, sondern auch symbolische Einladungskarten zum 30. Appeltatenfest, das in diesem Jahr wieder am ersten Wochenende im September stattfinden wird.
Feierlich fährt am Sonntag, 2. September, um 15 Uhr die neue Königin in einer blumengeschmückten Kutsche vor dem Rathaus vor und wird vom Gladbecker Bürgermeister mit viel Tamtam zur amtierenden Majestät gekrönt. "Wir würden uns freuen, einige Wuppertaler zum Appeltatenfest in Gladbeck begrüßen zu dürfen", laden die Majestätinnen ein.

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