4. internationaler Streiktag Klimaschutz: „Politische Bankrotterklärung“

Wuppertal · Auch in Wuppertal haben zahlreiche Schülerinnen und Schüler am Freitag (29. November 2019) für einen besseren und effektiveren Klimaschutz demonstriert. Nach Angaben von „Fridays for Future“ beteiligen sich weltweit Kinder und Jugendliche in 157 Ländern und rund 2.400 Städten am „4. internationalen Klimastreik“.

 Der Demonstrationszug auf der Elberfelder Bahnhofstraße.

Der Demonstrationszug auf der Elberfelder Bahnhofstraße.

Foto: Wuppertaler Rundschau

„Nach dem unglaublich frustrierenden Klimapaket der Bundesregierung ist ein Neustart der Klimaschutzbemühungen in Deutschland notwendig, um auf der UN-Klimakonferenz in Madrid Verantwortung für globale Klimagerechtigkeit zu übernehmen“, so „Fridays for Future“ im Vorfeld. Man protestiere „gegen die ignorante und unverantwortliche Klima- und Umweltpolitik der regierenden Parteien“.

Jule Ellis Sprecherin der Bewegung in Wuppertal: „Wir dürfen nicht mehr die Augen davor verschließen, was unser Verhalten im globalen Zusammenhang bedeutet: Aufgrund von Ausbeutung des Planeten, Ausbeutung von ganzen Völkern und auf Kosten aller zukünftigen Generationen können wir in Wohlstand leben.“

Die veröffentlichten Maßnahmen im Klimapaket seien eine „politische Bankrotterklärung“. „Friday for Future“ fordert die Bundesregierung auf, „das unzureichende Klimapaket grundlegend zu überarbeiten, an welchem sie weiterhin festhält“. Jonah Näckel: „Der momentane Umgang der Bundesregierung mit der Klimakrise ist ein Schlag ins Gesicht für die gesamte Klimabewegung. Dass Altmaier dann nur einen Monat nach dem Klimapäckchen mit einem neuen Windkraftgesetz die dringend notwendige Energiewende im Keim ersticken will zeigt, dass ein Regierungswechsel, wenn wir in Deutschland ernst gemeinten Klimaschutz wollen die einzig gebliebene Möglichkeit ist."

Wenn der Gesetzentwurf zum Bau und zur Nutzung von Windkraftanlagen in seiner jetzigen Form verabschiedet werde, stünden 40 Prozent der bisherig gebauten Windräder in verbotenem Gebiet, da sie den Mindestabstand von einem Kilometer zum nächsten Haus nicht erfülle. Dies werde sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich und im Verhältnis zu anderen Abstandsregelungen stark kritisiert.

In ihrem im Frühjahr veröffentlichten Forderungspapier beruft sich die Bewegung auf das 1,5-Grad-Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen und fordert unter anderem den Kohleausstieg bis 2030 sowie die Nettonull bis 2035.

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