In Deutschland nichts Vergleichbares

Wuppertal · Eine Erfindung aus Wuppertal könnte die Suche nach Gaslecks revolutionieren. Dabei handelt es sich um eine unscheinbare Edelstahlhülse mit einem Durchmesser von rund drei Zentimetern. Ausgedacht haben sich das System die WSW-Mitarbeiter Andre Ernestus, Jörg Clausdorff und Ali Tahiri.

 Ihre Erfindung könnte den Aufwand für die Gaslecksuche erheblich verringern (v.li.): Andre Ernestus, Jörg Clausdorf und Ali Tahiri.

Ihre Erfindung könnte den Aufwand für die Gaslecksuche erheblich verringern (v.li.): Andre Ernestus, Jörg Clausdorf und Ali Tahiri.

Foto: WSW

Das Patent ist angemeldet.

 Solches Flickwerk soll es mit den Gasdiffusionshülsen nicht mehr geben.

Solches Flickwerk soll es mit den Gasdiffusionshülsen nicht mehr geben.

Foto: WSW

Wenn Rohre undicht sind, sammelt sich das Gas unter den versiegelten Flächen und kann über Gaskappen in Straßen und Gehwegen mit Spezialgeräten gefunden werden. Ständig sind Suchtrupps auf den Beinen, um das Rohrnetz auf Schwachstellen zu untersuchen. Bislang dienten dazu Eisenkappen mit 15 Zentimeter Kantenlänge, die jeder schon einmal im Straßenbild gesehen hat. Ihr Nachteil: Ein Bauunternehmen muss anrücken und den Asphalt aufbrechen, um die Kappe setzen zu können. Bei neuen Fahrbahnen ist das leichter, doch ein Schwachpunkt bleiben die Kappen dennoch. Im Verkehr leiden sie, sacken ab oder der Asphalt an den Rändern bröckelt.

 Gaskappe (li.) und Diffusionshülse (re.).

Gaskappe (li.) und Diffusionshülse (re.).

Foto: WSW

Andre Ernestus, Jörg Clausdorff und Ali Tahiri steckten die Köpfe zusammen. Heraus kam eine Hülse mit einer Länge von 30 Zentimetern und dem sperrigen Namen "Gasdiffusionshülse". Bei ihr kann über die Radialkanten und eine kleine Bohrung im Deckel das Gasaustreten von den Suchgeräten schnell identifiziert werden.

Die Montage ist ungleich einfacher, eine Bohrmaschine reicht, in das Loch wird die Hülse eingeschlagen, fertig. Eine Sache von zehn Minuten - statt Straßenbau. "Vor allem in den Innenstädten habe das erhebliche Vorteile, hier könne das Pflaster bis auf ein kleines Loch unangetastet bleiben", versichern die Drei.

Die Wuppertaler Stadtwerke beauftragten einen Patentanwalt, der herausfand: Es gibt in Deutschland nichts Vergleichbares. Er stellte den Antrag, die Erfindung schützen zu lassen, das Verfahren läuft. Die drei Erfinder dürfen sich nun über eine Prämie freuen. Sollten andere Unternehmen es den WSW gleich tun wollen, gibt es eine prozentuale Beteiligung.

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