Stadttour zum Geburtstag In 160 Minuten zu 160 Jahren SPD-Geschichte
Wuppertal · Zu ihrem 160. Geburtstag hat die SPD in Wuppertal für Dienstag (23. Mai 2023) zu einer historischen Stadtrundfahrt ein. Unter dem Motto „160 Jahre in 160 Minuten“ besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Bussen Stationen von Barmen bis Elberfeld, an denen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten Spuren hinterließen.
Den Abschluss für die rund 80 Gäste bildete mit einem musikalisch und kulinarischen Rahmenprogramm der Engelsgarten – und die im Chor gesungene Partisanenhymne „Bella ciao!“
„Die SPD ist immer, auch im dunkelsten NS-Kapitel und trotz Verfolgung, Folter und Ermordung, für eine freie, gerechte und solidarische Gesellschaft eingetreten. Deshalb ist mit Fug und Recht festzustellen, dass unsere Wertegemeinschaft seit 160 Jahren das Rückgrat und die demokratische Konstante in der Geschichte unseres Landes ist. Und darauf sind wir stolz!“, sagte der Wuppertaler SPD-Vorsitzende Servet Köksal.
Die Landtagsabgeordnete Dilek Engin: „Eine 160-jährige Beständigkeit in der wechselvollen deutschen Geschichte ist einzigartig. Das ist nicht zuletzt auch eine einzigartige Leistung vieler Millionen Mitglieder und Anhänger der SPD, die an der Basis für unsere Werte und Ziele in all dieser langen Zeit gerackert und auch unter Gefahr für ihr eigenes Leben eingestanden haben.“
„In das kollektive Gedächtnis der SPD ist das Bewusstsein eingebrannt, wie zerbrechlich Demokratie und bürgerliche Freiheiten sind. Der sogar in Europa erstarkende Rechtspopulismus und anhaltende Krieg macht deutlich, dass jeder von uns gefordert ist, nicht einen Tag nachzulassen für unsere Demokratie einzutreten“, so Köksal.
Die Sozialdemokratie streite seit ihrer Gründung für eine Verknüpfung der bürgerlichen Freiheiten, mit dem Projekt der sozialen Emanzipation. „Damit nicht die soziale Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe oder Religion über den Lebensweg entscheiden“, erklärte Engin, die stellvertretende Vorsitzende der SPD Wuppertal ist.
Auch im Jahr 2023 seien in Deutschland und in Wuppertal die Lebensbedingungen nicht so, dass alle die gleiche Chance auf ein selbstbestimmtes Leben hätten. Rund 50 Prozent neuer Arbeitsplätze seien befristet, Leiharbeit sei rasant gewachsen und ein Viertel der Beschäftigten in prekärer Arbeit. Aufgrund von Wohnraummangel seien die Preise hochgesprungen. „Zu viele Kinder und Jugendliche wachsen auch in Wuppertal in Armut auf und unzählige Menschen in Altersarmut hinein“, kritisierte Köksal.
Das Fazit von Engin und Köksal: „Wenn wir an künftige Generationen denken, müssen wir die Erde zumindest so hinterlassen, wie wir sie vorfanden. Jedoch kann die Notwendigkeit zur ökologischen Nachhaltigkeit nicht ohne die gleichwertige Beachtung der sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit erfolgen. Diese gleichwertige Betrachtung unterscheidet uns von anderen Parteien. Den Menschen darf nur das abverlangt werden, was sie finanziell leisten können. Einen Klimaschutz, den sich nur Besserverdienende leisten können und Geringverdienende zu Verlierern macht, darf es nicht geben.“