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Heidter Tunnel: Kunstraum statt Angstraum

Heidter Tunnel: Kunstraum statt Angstraum

Über viele Jahre betraten den Heidter Tunnel nur verwegene, abenteuerlustige Gemüter. Jetzt ist aus der Gruselkammer mit der Hilfe vieler Sponsoren Wuppertals Vorzeigetunnel geworden.

"Wer hier durch wollte, holte tief Luft und hoffte, dass er bis zum Ausgang nicht nachatmen musste", beschreibt Stadtreinigungs-Chef Martin Bickenbach zutreffend die Ausdünstungen, die lange Jahre unüberseh- und riechbar von ständigen Zweckentfremdungen herrührten. Die meisten Anwohner umgingen den Bereich und nutzten lieber die Brücke Albertstraße. Vor zwei Jahren hatte die kritische Berichterstattung der Rundschau den städtischen Entsorgungsbetrieb aktiv werden lassen.

Im ersten Schritt wurde die Umgebung gereinigt, Mauerteile erneuert und Metallschienen in der Unterführung bunt gestrichen. Mit daran beteiligt waren Bewohnerinnen des benachbarten Mädchenwohnheims St. Hildegard, die sich nun ebenso wieder durch die Fußgänger-röhre trauen konnten wie die kleinen Besucher des unmittelbar angrenzenden Kinderspielplatzes ...

Seit Monaten liefen die Vorbereitungen für die Vollendung des Werks. Seit Donnerstag sind als "I-Tüpfelchen" die Wangen der beiden Treppenaufgänge mit attraktiven Fotomotiven aus der näheren und weiteren Umgebung versehen. Peter Krämer hat diese Fotos zur Verfügung gestellt, die Firma ICD beschichtete damit großformatige Aluminium-Verbundplatten und trug vorsorglich einen Graffitischutz auf. Und genau an der Grenze von Heckinghausen und Barmen, so freuen sich die beiden Bezirksbürgermeister, ist nun mit Hilfe vieler Beteiligter an die Stelle eines Angstraumes ein kleines Schmuckstück entstanden.