Bergische Uni Lösungen gegen Einsamkeit im Alter

Wuppertal · Wie kann Technologie dazu genutzt werden, die Kommunikation zwischen älteren und jüngeren Menschen zu stärken und damit Einsamkeit und demenziellen Prozessen entgegenwirken? Dieser Frage geht das Forschungsprojekt „Zeit“, an dem die Abteilung Industrial Design der Bergischen Universität Wuppertal unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Fabian Hemmert mitwirkt, in den kommenden drei Jahren nach.

 Viele ältere Menschen sind einsam.

Viele ältere Menschen sind einsam.

Foto: pasja1000

Im Fokus steht die Integration eines Virtual Reality-Systems, mit dessen Hilfe Erinnerungen intuitiv navigierbar gemacht werden können. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Gesamtvorhaben mit rund 1,8 Millionen Euro.

„Hintergrund des Vorhabens ist die zunehmende Einsamkeit älterer Menschen, insbesondere derjenigen, die in Pflegeheimen leben. Ziel ist es, ein System zu entwickeln, dass die Verbundenheit zwischen älteren Menschen und ihren jüngeren Angehörigen stärkt – beispielsweise durch das gemeinsame Wiedererleben vergangener Ereignisse in einer Virtual Reality-Umgebung“, erklärt Prof. Hemmert.

Die Abteilung Industrial Design der Bergischen Universität ist vorrangig dafür verantwortlich, dass das System auch den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer entspricht. Ziel ist es, ein leicht bedienbares System zu entwickeln, das es Seniorinnen und Senioren ermöglicht, digitale Inhalte gemeinsam mit ihren Angehörigen neu zu erleben. „Basis dafür können zum Beispiel Fotos sein, die für die Wiedergabe in der virtuellen Realität aufbereitet werden“, so Prof. Hemmert. Die Wuppertaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten dafür rund 368.500 Euro vom BMBF.

Im Rahmen der dreijährigen Projektlaufzeit soll ein besonderes Augenmerk auf die Bedienbarkeit und die Alltagstauglichkeit des Systems gelegt werden. Auch werden ethische, rechtliche und soziale Implikationen während des gesamten Entwicklungsprozesses kritisch mit Expertinnen und Experten diskutiert. Eine abschließende Evaluation des finalen Demonstrators soll Aufschluss darüber geben, welche Aspekte bei zukünftigen Entwicklungen dieser Art in besonderem Maße beachtet werden müssen.

 So könnte es besser gehen.

So könnte es besser gehen.

Foto: uwid

Verbundkoordinator des Projekts ist das Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen. Weitere Partner sind das OFFIS – Institut für Informatik aus Oldenburg, die Visseiro GmbH aus Berlin und die AWO Wohnen und Pflegen Weser-Ems GmbH.

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