Sommergespräche des OB GEPA: „Am Ende steht ein glaubwürdiges Produkt“

Wuppertal · Etwas versteckt im Westen der Stadt liegt die GEPA, die von Wuppertal aus die Welt mit fair-gehandelten Produkten aller Art beliefert. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind hat es im Rahmen seiner Sommergespräche besucht.

 Kakaobauer Agoro M. Daouda von „gebana Togo“: Die GEPA zahlte 2020 ihren Partnergenossenschaften in Lateinamerika und Afrika durchschnittlich etwa 3.600 US-Dollar pro Tonne Bio-Kakao. Sie lag damit 56,5 Prozent über dem durchschnittlichen Weltmarktpreis.

Kakaobauer Agoro M. Daouda von „gebana Togo“: Die GEPA zahlte 2020 ihren Partnergenossenschaften in Lateinamerika und Afrika durchschnittlich etwa 3.600 US-Dollar pro Tonne Bio-Kakao. Sie lag damit 56,5 Prozent über dem durchschnittlichen Weltmarktpreis.

Foto: GEPA - The Fair Trade Company/A. Welsing

Für das Unternehmen hat 1975 alles angefangen. Der Nicaragua-Kaffee machte die GEPA 1980 bekannt; heute gibt es den Kaffee immer noch – neben einer großen Auswahl von weiteren Produkten wie Tee, Wein, Schokolade, Bälle, Tücher, Seife und vieles mehr. Auf über 8.500 Quadratmetern stapeln sich im Hochregallager die Paletten mit Waren.

Schneidewind pflegt schon seiner Zeit am „Wuppertal Institut“ einen kontinuierlichen Austausch mit dem Unternehmen: „Mit der GEPA haben wir in Wuppertal ein Unternehmen, das uns in vielen Bereichen zeigen kann, wie es geht. Nachhaltigkeit und globale Kooperationen sind selbstverständlich und am Ende steht ein glaubwürdiges Produkt. Für die GEPA hätte es ein Lieferkettengesetz nicht gebraucht, dieses Unternehmen lebt und respektiert seit Gründung Menschenrechte und faire Zusammenarbeit. Und damit kann man auch gute Gewinne machen, was für ein Unternehmen ja existenziell ist!“

Im Hochregallager lässt sich Schneidewind die heutige Logistik zeigen. Die fast 10.000 Stellplätze im Hochregallager sind voll, denn die GEPA bereitet sich auf das Weihnachtsgeschäft vor. Neben den Fertigwaren betreibt das Unternehmen noch ein Rohwarenlager im Bremer Hafen. Vom Hochregal geht es weiter in den Versand. Hier werden die Bestellungen zusammengestellt, verpackt und für die Weiterreise fertiggemacht. 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen insgesamt, alleine 40 davon arbeiten im Lager.

Durch den Verkaufsraum – die GEPA hat am Standort einen fairen Laden – geht es weiter ins Kaffeelabor. Die Zeiten, wo allein der Kaffee aus Nicaragua alles bestimmt hat, sind heute Vergangenheit. Wie andere große Marken werden bei der GEPA im Labor Kaffees getestet und zu ausgereiften Kompositionen zusammengeführt. Außerdem per Videokonferenz aus Nicaragua zugeschaltet: Fátima Ismael, Geschäftsführerin des Kooperativen-Dachverbandes SOPPEXCCA. Wuppertals Partnerstadt Matagalpa liegt im Einzugsbereich der Genossenschaft. Fatima Ismael konnte live mitverfolgen, wie ihr eigener Kaffee in Wuppertal auf Herz und Nieren geprüft wurde und tiefe Einblicke in die Herkunft der fair gehandelten Bohnen geben.

Resümee von Schneidewind nach diesen Eindrücken: Die GEPA ist eines der vielen Unternehmen, die in Wuppertal Akzente für Nachhaltigkeit setzen, die weit über die Region ausstrahlen. In der bis Ende 2022 anstehenden Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie sind die Erfahrungen von GEPA von hoher Bedeutung. GEPA-Geschäftsführer Peter Schaumberger wies in dem Zusammenhang auch auf die wichtige Rolle der fairen Beschaffung hin.

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