Häusliche Pflege: Immer weniger Bereitschaft

Rund 10.800 Menschen in Wuppertal sind pflegebedürftig. Davon werden etwa 7.200 von ihren Angehörigen zu Hause versorgt. Das zehrt an den Kräften, wie eine aktuelle Studie der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt.

Denn jeder dritte Befragte in NRW ist überzeugt, dass die Pflegetätigkeit seine Gesundheit angreift. Viele fühlen sich durch die Pflege der Angehörigen zudem in ihrer Lebensplanung eingeschränkt.

"In Zukunft könnte die Unterstützung durch professionelles Pflegepersonal wichtiger werden. Zwar sind Pflichtgefühl und Familienzusammenhalt der wichtigste Grund für die Entscheidung, einen Angehörigen zu pflegen. Die Studie zeigt jedoch auch, dass dieser soziale Kitt zunehmend bröckelt", sagt Günter van Aalst, Leiter der TK-Landesvertretung NRW. Familiärer Zusammenhalt spielt umso weniger eine Rolle, je jünger die Befragten sind. Während bei den Über-65-Jährigen insgesamt 61 Prozent "familiäres Pflichtgefühl" als Hauptgrund angeben, sind es bei den 18- bis 49-Jährigen nur noch 38 Prozent. "Das Pflegepotenzial von Familien wird kleiner", betont van Aalst: "Erwerbstätigkeit hat für die jüngeren Generationen einen höheren Stellenwert. Pflege in Vollzeit zu Hause wird so künftig kaum mehr möglich sein."

Für die Studie hat das Wissenschaftliche Institut der Krankenkasse mehr als 1.000 pflegende Angehörige zu Gesundheit und Befinden, Belastungen und Unterstützungsmöglichkeiten befragen lassen — davon 228 in NRW

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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