Jüdische Kultusgemeinde Wuppertal Goldene Menorah an Dr. Werner Kleine verliehen

Wuppertal · Im Rahmen des traditionellen Empfangs der jüdischen Kultusgemeinde in Wuppertal anlässlich des Rosh-HaShanah-Festes ist Pastoralreferent Dr. Werner Kleine (Kath. City-Kirche) durch Leonid Goldberg, den Vorsitzenden der jüdischen Kultusgemeinde, mit der goldenen Menorah für besondere Verdienste um die jüdische Gemeinde ausgezeichnet worden.

Dr. Werner Kleine bei seiner Dankesrede nach der Verleihung der goldenen Menorah.

Dr. Werner Kleine bei seiner Dankesrede nach der Verleihung der goldenen Menorah.

Foto: Katharina Nowak

In seiner Dankesrede betonte Dr. Kleine, dass es ist ihm eine Ehre und gleichzeitig eine Verpflichtung sei, die goldene Menorah zu tragen. Dabei zitierte er aus dem Talmud: „Rabban Jochanan, Sohn des Zakkai, war ein Schüler Hillels und Schammais; er pflegte zu sagen: Hast du deine Pflicht erfüllt, so rühm dich dessen nicht! Denn dazu bist du geschaffen.“

Er fügte hinzu, dass ein anderer Rabbi, dem die Christen folgen, nämlich Rabbi Jeschua bar Yussuf aus Nazareth, außerdem sagte: „Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zu tun, um von ihnen gesehen zu werden; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten.“ Gerade in diesen Zeiten dürfe man sich nicht ausruhen und müsse kraftvoll für eine offene Gesellschaft eintreten.

Kleine: „Ich fürchte, dass es für ,Wehret den Anfängen‘ schon zu spät ist. Umso wichtiger ist es, nicht zu schweigen, wo Antisemitismus, Rassismus und Sexismus immer sagbarer werden. Deshalb trage ich die goldene Menorah gerne und mache weiter! Sie ist ja ein Auftrag - auch ein Auftrag, die Gemeinschaft von Juden und Christen zu stärken. Ohne den Juden Jesus, ohne die jüdischen Apostel und ohne den Pharisäer Saulus Paulus, der das Jüdische zu uns Gojim, zu uns Heiden brachte, gäbe es uns als Kirche gar nicht. Nicht wir tragen die Wurzel, die Wurzel trägt uns!“

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