Internationales Tanzzentrum Pina Bausch Ex-Schauspielhaus: Am Ende soll es ein "Wow" sein

Wuppertal · Wenn es nach den Wünschen der Stadt geht, soll im Jahr 2022 das Internationale Tanzzentrum Pina Bausch eröffnet werden. Doch bis dahin müssen noch einige Hürden genommen werden.

 Noch liegt es im Dornröschenschlaf — das Schauspielhaus. Als Pina-Bausch-Tanzzentrum steht ihm eine große Zukunft bevor ...

Noch liegt es im Dornröschenschlaf — das Schauspielhaus. Als Pina-Bausch-Tanzzentrum steht ihm eine große Zukunft bevor ...

Foto: Raina Seinsche

Als "das Zukunftsthema für unsere Stadt" bezeichnet Oberbürgermeister Andreas Mucke den geplanten Umbau des Schauspielhauses zum Internationalen Tanzzentrum. Ein Projekt, bei dem Bund, Land und Kommune an einem Strang ziehen und gemeinsam die Finanzierung von rund 60 Millionen Euro stemmen werden. Jetzt startet die heiße Planungsphase, die 2019 in den Baubeginn — und 2022 in die Eröffnung münden soll.

"Es ist sinnvoll zu wissen, wo man hinwill, bevor man losläuft", so beschreibt Hans-Uwe Flunkert, Leiter des Gebäudemanagements, die lange Vorbereitungsphase: "Schließlich bauen wir keinen Ikea-Markt, sondern planen ein Tanzzentrum, bei dem die große Bühne im Schauspielhaus den Mittelpunkt bildet. Das Gebäude selbst wird wenig verändert, hier liegt der Schwerpunkt auf der Sanierung. Auf der Seite zum ,CinemaxX' ist eine bessere Anlieferungsmöglichkeit vorgesehen, außerdem eine Öffnung zum Wupperbogen."

Um an die vom Bund versprochenen 29 Millionen Euro zu kommen, muss die Stadt bis zum Mai einen formlosen Antrag stellen, der jedoch schon einige Details zur Planung enthalten muss. Nächster Schritt wäre dann der Durchführungsbeschluss des Rates, der Ende dieses Jahres, spätestens Anfang 2017 erfolgen soll.

Rund 17.000 Quadratmeter ist die Bedarfsfläche, die für das Tanzzentrum und die Unterbringung des Bausch-Archivs ermittelt wurde. Das heißt, dass neben dem Schauspielhaus auf dem dortigen Parkplatz ein Neubau entstehen muss. Dafür wird es einen internationalen Architektenwettbewerb geben, von dem man sich Großes erhofft. "Am Ende wollen wir ein Wow, ein Ensemble, das sowohl das Schauspielhaus als auch den Pavillon mit einbezieht", so Flunkert.

Offen dagegen sind die Folgekosten, die der Betrieb eines solchen Zentrums nach sich ziehen wird, das nicht nur Heimat des Wuppertaler Tanztheaters, des Bausch-Archivs und des Bürgerforums werden, sondern auch anderen Compagnien Produktionsstätten bieten soll. "Fest steht, dass die Stadt damit alleine überfordert ist, zumal des Zentrum nicht zu Lasten anderer Teile der Kultur gehen soll", so Stadtkämmerer Johannes Slawig.

Auch wenn das Tanzzentrum erst 2022 eröffnen wird, soll doch bald wieder Leben in den unter Denkmalschutz stehenden Graubner-Bau an der Kluse einkehren: "Kulturveranstaltungen, Diskussionen oder das Tanztheaterformat ,Underground' sind demnächst im Foyer des Schauspielhauses wieder möglich. Und im September wird es in und um das Haus ein großes Fest zum 50-jährigen Bestehen geben", kündigt Kulturdezernent Matthias Nocke bereits jetzt an.

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