Prozess vor dem Landgericht gegen 29-Jährige Goldene Nägel, falsche Geldscheine

Wuppertal · Vor dem Landgericht geht es jetzt um eine Frau, die bundesweit in Luxus-Wäscheläden und Feinkostgeschäften mit professionell gefälschten 200-Euro-Scheinen aufgefallen sein soll.

 Rechtsanwalt Matthias Meier mit der Angeklagten (29) im Landgericht Wuppertal. Mehrere Fingernägel der Frau sind offensichtlich noch mit dem goldfarbenen Nagellack versehen, anhand dessen sie mehrfach wiederkannt worden war.

Rechtsanwalt Matthias Meier mit der Angeklagten (29) im Landgericht Wuppertal. Mehrere Fingernägel der Frau sind offensichtlich noch mit dem goldfarbenen Nagellack versehen, anhand dessen sie mehrfach wiederkannt worden war.

Foto: Dirk Lotze

Nach ihrem Einkauf hübscher Kleinigkeiten habe sich jeweils ein falscher 200-Euro-Schein in der Kasse gefunden: Die Beute war das echte Wechselgeld. Das wirft die Staatsanwaltschaft einer 29-jährigen Angeklagten vor dem Landgericht Wuppertal vor.

Die Frau muss sich seit Mittwoch wegen mehr als 20-fachen Falschgeldbetrugs verantworten. Sie war im Oktober in Wuppertal nach einer Shopping-Tour im Raum Düsseldorf festgenommen worden: Der Verkäufer eines Ladens in der Elberfelder Fußgängerzone war durch einen Kollegen in Leipzig vorab genau über die Masche informiert. Er rief die Polizei.

Allein in den Minuten bis zur Festnahme soll die 29-Jährige noch mehrere ihrer falschen Geldscheine losgeworden sein. Laut Staatsanwaltschaft waren die scheinbaren Banknoten von höchster Qualität. Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert: "Damit hätte man sogar eine Bank täuschen können, die nicht gerade die neuesten Prüfgeräte verwendet."

Die Erklärungen der Angeklagten allerdings waren wohl nicht so ausgefeilt, wie es ihre mutmaßliche Methode gewesen sein soll. Baumert: "Sie hat zunächst angegeben, ein Fremder habe ihr das Geld geschenkt, weil sie bestohlen worden sei. Die Beamten haben schließlich die Vernehmung abgebrochen."

Vor Gericht schweigt die Angeklagte, über Hintermänner sagt sie ebenfalls nichts. Für jede einzelne Tat muss sie mit mindestens zwei Jahren Gefängnis rechnen, wenn sie überführt wird. Für den Prozess werden Zeugen aus Hamburg, Leipzig und Tübingen erwartet.

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