Döppersberg Es wird alles wie früher — fast ...

Wuppertal · Um 3 Uhr morgens am Montag (10. Juli 2017) ist Schluss mit der Sperrung der B7. Die Talsohle und die (neue) Bahnhofstraße werden wieder für den Verkehr freigegeben. Zwei Tage gibt‘s ein großes Fest.

 Das Ende ist nah, freuen sich OB Andreas Muche (li.) und Verkehrsdezernent Frank Meyer.

Das Ende ist nah, freuen sich OB Andreas Muche (li.) und Verkehrsdezernent Frank Meyer.

Foto: Raina Seisnche

Doch bereits am Montag (29. Mai) endet die Zeit des Busbahnhofes an der Ohligsmühle.

Manch einer hat nicht daran geglaubt, aber die Stadt ist beim Thema B7 im Zeitplan. Die Talsohle, die am 21. Juli 2014 gesperrt wurde, ist jetzt schon so gut wie fertig — bis zum 10. Juli soll sie komplett sein. Entsprechend gut gelaunt zeigten sich Verkehrsdezernent Frank Meyer und Straßenressortleiterin Hannelore Reichl am Mittwoch im Ratssaal bei einer großen Info-Sitzung für alle zuständigen Kommunalpolitiker.

Bis es soweit ist (und danach) gibt‘s viel zu tun. 96 Ampeln müssen neu programmiert, jede Menge Schilder abmontiert oder "umgeschrieben" werden. Hannelore Reichl gab einen Überblick, was die Verwaltung an Veränderungen oder Rückführungen in den Vor-Sperrungszustand vorschlägt. Die Polit-Gremien allerdings werden jede dieser Einzelmaßnahmen noch beraten und beschließen.

Das Wichtigste: Die Steinbeck-Kreuzung bei Akzenta soll kein Kreisel mehr werden. Von der Tannenbergstraße abwärts kann‘s nach links wieder Richtung Westen gehen. Die Tannenbergstraße selbst möchte man wieder jeweils einspurig machen, um Parkraum am Rand (zurück) zu gewinnen. Nur der Abwärts-Linksabbieger in die Arrenberger Straße soll bleiben. Die Südstraße wird kurz nach der Schwimmoper wieder zweispurig — inklusive Linksabbiegen Richtung Bahnhof. Das Weststraßen-Umfeld bekommt seine alten Fahrtrichtungen wieder, der scharfe Linkskurven-Abbieger am "Schwarzen Mann" Richtung Wolkenburg allerdings bleibt.

Die Wolkenburg selbst wird wieder schmaler, bekommt ihre Anwohnerparkplätze zurück — und soll außerdem Tempo-30-Zone bleiben. Die Verwaltung plant nicht, hier die abgefrästen "Berliner Kissen" wieder aufzubauen: Dezernent Meyer gab zu Protokoll, sie seien "heutzutage nicht mehr zeitgemäß, um den Verkehr wirksam langsamer zu machen". An der Ecke Bendahler und Mauerstraße soll das Linksabbiegen wieder möglich sein. Die zweispurige Ausfahrt aus der Neumarktstraße Richtung Ohligsmühle möchte man so lassen, wie sie jetzt ist — ebenso die Sperrung der (Sackgasse) Aue zum Robert-Daum-Platz.

Schon während der Info-Sitzung regte sich Widerstand gegen die Absicht der Verwaltung, die zur Entlastung des Robert-Daum-Platzes eingeführte Zweispurigkeit der Briller Straße bis zum Sadowaberg wieder zu beerdigen. Sowohl Michael Müller als auch Thomas Kring ließen durchblicken, dass die Kommunalpolitik diesen Punkt anders sieht. Und sie machten deutlich, dass auch noch mit weiteren "Knackpunkten" zu rechnen sei …

In Sachen Busverkehr stehen ebenfalls umfangreiche Veränderungen an, denn für die endgültige Fertigstellung der B7 muss der komplette Busbahnhof an der Ohligsmühle geräumt werden. Ab 29. Mai wird es hier keine Haltestellen & Co. mehr geben. Alle Busse "wandern" dann zum Wall und zur Morianstraße. Der Wall wird wieder einspurig Richtung Kaufhof/Neumarkt, die Haltestelle Morianstraße bekommt, so Ludwig Froning von den WSW, "mit 60 Bussen in der Spitzenstunde ihre alte Bedeutung wieder zurück".

Auf dem Wall wird es vier Halteplätze für bis zu acht Gelenkbusse geben, für Fahrer-WCs und Aufenthaltsräume haben die Stadtwerke Räume im City-Center angemietet und stellen Container auf dem Platz am Kolk auf. WSW-Mann Froning machte klar: "Wir alle warten auf den neuen Busbahnhof am Döppersberg. Bis der fertig ist, wird es für uns und unsere Fahrgäste nicht besser, die Wege werden eventuell sogar länger." Sein Fazit mit Blick auf die Zeit bis 2018, wenn der neue Busbahnhof stehen wird: "Alles ist nicht möglich, aber ich denke, wir haben das Bestmögliche herausgeholt." Die Stadtwerke wollen mit Schildern, im Netz und mit gut zu erkennenden Helfern überall informationsmäßig präsent sein.

Für nochmals gute Stimmung sorgte Stadtmarketing-Chef Martin Bang: Am 8. und 9. Juli (Samstag und Sonntag) steigt ein großes B 7-Fest zwischen Brausenwerth und Bahnhofstraße. Am Samstag von mittags bis in die Nacht inklusive Club-Disco-Atmosphäre auf der B7 unter der Geschäftsbrücke, sonntags will man (parallel zum "Elberfelder Cocktail" und zum verkaufsoffenen Sonntag) bis 18 Uhr mit Aktionen für alle Generationen weiterfeiern.

Auch für Busfahrgäste verändert sich mit der Wiedereröffnung einiges — nicht nur zum Guten. Denn der neue Busbahnhof steht erst 2018 zur Verfügung und das großzügige Ohligsmühlen-Provisorium steht nicht mehr zur Verfügung.

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