Landgericht Ermittlungsakte fehlt: Verfahren eingestellt

Wuppertal · Riesenkrach im Landgericht. Ein 39 Jahre alter Angeklagter hatte in einem Berufungsverfahren vor drei Monaten über Drogen- und Waffengeschäfte Anderer gesprochen. Ermittlungsergebnisse dazu lagen dem Gericht am Dienstag (28.

 Das Wuppertaler Landgericht.

Das Wuppertaler Landgericht.

Foto: Asio otus / Wikipedia

November 2017) nicht vor. Der Vorsitzende Richter tobte.

Fahnder hätten den Mann im Untersuchungsgefängnis befragen und dann weitere Spuren sichern sollen. Der Staatsanwalt erklärte: "Mir konnte niemand in meiner Behörde etwas zu diesem Verfahren sagen. Ich kann nicht einmal ersehen, wer es bearbeitet."

Die klare Ansage des Angeklagten: "Mich hat nie einer gefragt. Die haben nichts getan!" Der Mann hatte sich bereits im August darauf berufen, dass frühere Komplizen ihm sein Strafverfahren angehängt hätten, um ihn aus dem Weg zu räumen. Das Amtsgericht hatte ihn in erster Instanz zu einem Jahr Gefängnis verurteilt.

Das Landgericht verhandelt darüber nicht weiter. Das Berufungsverfahren stellten die Richter wegen geringer Schuld ohne Urteil und Strafe ein, nachdem Staatsanwaltschaft und Angeklagter zustimmten. Damit wird die Akte endgültig geschlossen. Der 39-Jährige muss sich am Mittwoch (29. November) in einem weiteren Prozess wegen eines mutmaßlichen Taxiraubs verantworten und sitzt dafür weiter in Untersuchungshaft.

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